Erfüllter Traum

SOMMERAU. (dis) Mit rund 70 Einwohnern ist Sommerau der kleinste Ort der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer. Trotzdem kann der Ort seit fast 20 Jahren auf ein eigenes Gemeindehaus stolz sein.

An der Verwirklichung dieses Wunschobjektes war der damalige Ortsbürgermeister Rudolf Konz beteiligt. Heute präsentiert sich das Gemeindehaus prächtig unterhalb der Burgruine und wird rege genutzt. Ausgesprochen malerisch, in einem Talkessel der Ruwer, liegt Sommerau, abseits vom Durchgangsverkehr. Der Ort wird "gekrönt" von der Burgruine, die in den Jahren 1979/80 restauriert wurde. In ihrem Schatten ist in vielen Stunden das schöne Objekt entstanden. Rudolf Konz, damals Ortsbürgermeister, erinnert sich: "Bis 1984 wohnte darin ein Ehepaar aus der Eifel. Es hatte das Haus total verkommen lassen und nicht gepflegt." Mit dem damaligen Besitzer, Nikolaus Müller, nahm Konz Kontakt auf, um das inzwischen desolate Familienhaus für die Gemeinde zu erwerben und umzubauen. "Mit großartiger Unterstützung des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde, Hermann Feldges, konnten wir den Traum wahrmachen." Für 50 000 Mark kaufte die Gemeinde das Haus. Zuschüsse von 27 000 Mark flossen aus Mainz und von der VG. Rudolf Konz, er war Elektromeister bei der Romika, sah im Umbau und der Einrichtung des Hauses zum Gemeindehaus seine große Aufgabe. In rund 2500 Stunden, wovon er alleine 2000 leistete, schufen die Helfer ein neues Schmuckstück im Ort. "Im alten Schiefergemäuer war nicht gut arbeiten. Zusätzliche Fenster mussten gebrochen und neue Decken eingezogen werden." Eine "Heidenarbeit", stellt der inzwischen 83 Jahre alte Vater von zwei Kindern und Opa von zwei Enkelinnen heute fest. Das neue Haus konnte 1988 endlich seiner Bestimmung übergeben werden. Doch der Vorwürfe einiger Zeitgenossen angesichts des Erfolges konnte sich Konz nicht erwehren. So sprach sich eine Frau gegen das Bürgerhaus aus. Sie hätte lieber eine Kapelle gehabt. Seit dem Ende seiner Amtszeit im Jahre 1989 hat sich in Sommerau vieles getan. Wie die anderen Einwohner sieht Konz dem Bau des Ruwertal-Radweges entgegen. Er hofft, dass "denen" das Geld dafür nicht ausgeht. Schon einmal hatte er "Ähnliches" erlebt: Die Ruwertalstraße sollte, von Waldrach kommend, direkt über Sommerau zur Romika führen. "Diese Ursprungsplanung, bei der Korlingen nur durch eine Stichstraße angebunden worden wäre, wurde aber schon aus Geldmangel verworfen." Die Trasse für die geplante Straße war bereits markiert, doch dann sei "denen" vermutlich das Geld ausgegangen.

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