Ergebnisse einer Spurensuche auf 180 Seiten

Beuren-Prosterath/Hinzert/Horath · Voraussichtlich Ende September wird ein Buch über die Pfarrei Beuren mit den Dörfern Hinzert und Prosterath erscheinen. Der von dort stammende Autor Helmut Schuh erinnert darin an die Opfer des Zweiten Weltkrieges und ihre Familien.

 Autor Helmut Schuh mit einem Entwurf seines Buches „Kriegsjahre in der Pfarrei Beuren/Hochwald“. TV-Foto: Ursula Schmieder

Autor Helmut Schuh mit einem Entwurf seines Buches „Kriegsjahre in der Pfarrei Beuren/Hochwald“. TV-Foto: Ursula Schmieder

Beuren-Prosterath/Hinzert/Horath. Vier Jahre hat sich der gebürtige Prosterather Helmut Schuh mit der Geschichte seines Heimatdorfes befasst. Genauer mit der der Pfarrei Beuren, zu der auch Hinzert gehört. Er spürte den Menschen nach, die als Soldaten der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts starben oder als Zivilisten durch Bomben getötet wurden. Demnächst erscheint ein Buch mit Ergebnissen seiner Spurensuche: "Kriegsjahre in der Pfarrei Beuren/Hochwald - II. Weltkrieg 1939 bis 1945."
Der Untertitel "Gegen das Vergessen" macht deutlich, warum sich Schuh (75), ehemaliger Ortsbürgermeister von Horath (Verbandsgemeinde Thalfang), auf den Zweiten Weltkrieg konzentriert. Allein Prosterath habe rund 30 Prozent seiner männlichen Bevölkerung verloren. Das entspreche etwa 15 Prozent der Dorfbevölkerung, betont das Mitglied des Archivkreises der Pfarreiengemeinschaft Hermeskeil. Viele Väter, die um die 30 Jahre alt waren, seien eingezogen worden und nie mehr heimgekehrt. Manche Familie habe drei oder gar vier Söhne verloren. Daneben motivierten ihn persönliche Erfahrungen.
60 Familien besucht


Viele Jahre zählten Kranzniederlegungen zu seinen Aufgaben. Anfangs als Vorsitzender des Männergesangsvereins von Horath, seinem heutigen Wohnort, später als langjähriger Ortsbürgermeister (1969 bis 2004). "Ich habe das über 40 Jahre lang gemacht und es hat mich immer sehr berührt und ergriffen", sagt Schuh, der auch maßgeblich an der Horather Chronik mitwirkte.
Für seine Recherchen besuchte er an die 60 Familien, Nachkommen der Opfer in Beuren, Prosterath und Hinzert. Der Ortsteil Pölert gehört zur Pfarrei Rascheid.
Zu den dramatischsten Fällen zählt laut Schuh der Tod einer Frau aus Hinzert und fünf ihrer sechs Kinder Ende Dezember 1944. Ihr Mann arbeitete im Wald und war fast im Dorf, als die Bombe fiel. Auch an diese Opfer erinnern die von dem Beurener Reinhard Erzig geschaffenen Ehrentafeln in der Pfarrkirche. Bei dem gleichen Angriff starben sieben weitere Personen, zwei Frauen und fünf Kinder, Flüchtlinge aus Merchingen (Merzig), die damals in Hinzert lebten. Zwei Monate später, im Februar 1945, kamen in Beuren eine Mutter und zwei Töchter bei einem Bombenangriff ums Leben.
Das Buch "Kriegsjahre in der Pfarrei Beuren/Hochwald - II. Weltkrieg 1939 bis 1945 - Gegen das Vergessen" soll Ende September erscheinen.
Es umfasst 180 Seiten und enthält knapp 300 Fotos sowie Totenzettel Gefallener. Der Preis soll 20 Euro nicht überschreiten. Ein etwaiger Verkaufserlös fließt an die Pfarrei Beuren. Die Titelseite ziert eine Abbildung der Ehrentafel, die in der Beurener Pfarrkirche an die Opfer beider Weltkriege in den drei Dörfern erinnert. urs
Schriftliche Vorbestellungen an Helmut Schuh, Hochwaldstraße 39, 54497 Horath oder Klingelpfad 4, 54413 Beuren-Prosterath.

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