Erholung, Wissen und Unterschlupf: Die Waldlehrwerkstatt in Hermeskeil

Hermeskeil · Ein Paradies für Kinder und Erwachsene: Die Waldlehrwerkstatt am Pflanzgarten vermittelt Pädagogik, sorgt für Erholung und dient als Unterschlupf. Ungewöhnlich ist nur eins.

 Stadtbürgermeister Mathias Queck (links) und Revierleiter Jörg Clemens packen mit an in der neuen Waldlehrwerkstatt. Für die Einweihungsfeier haben die städtischen Forstwirte Frank Müller, Dirk Klein und Markus Ganz (ab Dritten von links) eine Bank gebaut, die dann verlost wird. TV-Foto: Ursula Schmieder

Stadtbürgermeister Mathias Queck (links) und Revierleiter Jörg Clemens packen mit an in der neuen Waldlehrwerkstatt. Für die Einweihungsfeier haben die städtischen Forstwirte Frank Müller, Dirk Klein und Markus Ganz (ab Dritten von links) eine Bank gebaut, die dann verlost wird. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Es ist schon ein richtiges Multifunktionsgebäude, das da im Hermeskeiler Stadtwald errichtet wurde. Den drei städtischen Forstwirten dient es als Werkstatt, in die sie bei Kälte oder Regenwetter ausweichen und Geräte reparieren oder Ruhebänke bauen können.

Gruppen wie Schulklassen können die Waldlehrwerkstatt am Naturerkundungspfad im Erholungsgebiet Im Pflanzgarten als Umweltbildungsstätte nutzen. Das Konzept "Waldarbeit und Waldpädagogik" ist ganz wesentlich. "Das ist ja kein Museum - hier wird gearbeitet", betont Stadtbürgermeister Mathias Queck, dem es wichtig ist, dass Kinder Einblick erhalten. Daher war auch die Standortfrage wichtig, erklärt Revierleiter Jörg Clemens.

Denn fußläufig entfernt gibt es nicht nur den großen Waldspielplatz, Grillplatz und Waldpavillon, sondern eben auch den Hermeskeiler Naturerkundungspfad und eine rege genutzte Pfadfinderhütte. Die Wanderwege und ein Naturerkundungswagen mit Waldlabor und Wald-Wild-Wasser-Rallye ergänzen die optimalen Voraussetzungen für eine Arbeitsstätte für Pädagogik und Erholung.

Das Gebäude verfügt über Werkstatt, Lagerraum, Aufenthaltsraum und behindertengerechte Toiletten, die aber nicht öffentlich sind. Ungewöhnlich ist die an der einen Längsseite fehlende Außenwand. Denn die Werkstatt der Forstwirte wurde in teils offener Bauweise als Trockenarbeitsplatz konzipiert. Gekostet hat der Bau etwa 160 000 Euro, von denen die Stadt dank eines Zuschusses von 75 Prozent aus dem Leader-Programm der Europäischen Union nur ein Viertel selbst bezahlen muss. Die gewinnt laut Queck aber auch aus einem andern Grund.

Denn sie müsse ihre Waldarbeiter ja so oder so ganzjährig beschäftigen, was ohne witterungsbedingte Ausfälle einfacher ist.

Eröffnet wird die Waldlehrwerkstatt an Muttertag, Sonntag, 14. Mai, ab 14 Uhr. Besucher erwarten Infostände wie von Imkerverein und Biberzentrum, Vorführungen wie zu Sicherheitsfälltechnik oder eines Motorsägen-Künstlers - und sogar eine Verlosung. Die Preise sind nicht zu verachten: von einer Stammholzbank, über ein Insektenhotel bis hin zu Futterhäuschen, Förster-Exkursionen und -Führungen mit Grillen. Der Heimatverein und die Waldjugendgruppe Sperberhorst kümmern sich um das leibliche Wohl und Aktionsangebote für Kinder, wobei die Jagdhornbläsergruppe Hubertus Grimburg musikalisch unterhält. Ab Sonntag, 25. Juni, sind Exkursionen wie zu den Bibern geplant.

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