Erinnerungsmarsch von Reinsfeld bis Hinzert

Die diesjährige Gedenkveranstaltung im ehemaligen KZ Hinzert stand am Volkstrauertag auch für das Erinnern an den 70. Jahrestag der Novemberpogrome von 1938.

 Mit Ansprachen und einer Lesung begingen die Teilnehmer den Volkstrauertag in der Gedenkstätte KZ Hinzert, danach folgte die Kranzniederlegung. TV-Foto: Hans Muth

Mit Ansprachen und einer Lesung begingen die Teilnehmer den Volkstrauertag in der Gedenkstätte KZ Hinzert, danach folgte die Kranzniederlegung. TV-Foto: Hans Muth

Hinzert. (hm) Ins Lager in Hinzert kamen erst 1940 nach dem Einmarsch nach Luxemburg und Frankreich Bürger jüdischen Glaubens, doch auch für sie war die Zukunft sehr düster, denn ihr Weg endete ausnahmslos später in den großen Vernichtungslagern. Im Schweigemarsch, zu dem der Förderverein Gedenkstätte KZ Hinzert und die Jusos eingeladen hatten, gingen die Teilnehmer an der Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag den Weg von Reinsfeld nach Hinzert, den die KZ-Häftlinge damals gehen mussten. Bei der anschließenden Gedenkveranstaltung sprachen der Chef der Staatskanzlei, Martin Stadelmaier, und der Vorsitzende des Fördervereins Gedenkstätte KZ Hinzert, Dieter Burgard, und legten einen Kranz nieder. Die Lesung "Da muss der Jude den Schaden bezahlen. Ein szenisches Stenogramm" fand ebenfalls in der Gedenkstätte statt. Hierbei ging es unter anderem um die wirtschaftlichen Folgen des Pogroms von 1938. Immerhin seien die Glasschäden des Pogroms doppelt so hoch gewesen wie der normale Glasbruch eines ganzen Jahres, erinnerte Stenograf Fritz Dörr, der das wörtliche Protokoll der "Großen Besprechung über die Judenfrage" mit der Teilnahme Joseph Goebbels und Reinhard Heydrichs sowie des Vorstandsmitglieds der Allianz-Versicherung, Eduard Hilgard, in seinem Besitz hat.

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