Erneuerbare Energien im Fokus

TRIER. (alf) Bei allen Entscheidungen, die mit energierelevanten Dingen zu tun haben, soll der Einsatz von erneuerbaren Energien geprüft werden. Das beschloss der Kreistag einstimmig. Holz und Biomasse sollen dabei der Vorzug erhalten.

Die Energievorräte der Erde, insbesondere die Ölvorkommen, gehen langsam aber sicher zur Neige. Im Bewusstsein dieser Tatsache und der Erkenntnis, dass die Energiepreise in den vergangenen Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen sind und kein Ende der Fahnenstange abzusehen ist, möchte der Kreistag Trier-Saarburg künftig generell den Einsatz von erneuerbaren Energien prüfen, wenn Energie-Entscheidungen zu treffen sind. Es gelte, die Abhängigkeit zu verringern, sagte Günter Scherer (SPD). Alleine aus dem Kreis Trier-Saarburg flössen jährlich 300 bis 350 Millionen Euro zu den Öl- und Gasgiganten, bemerkte Scherer. Deshalb sei es ein Gebot der Stunde, alle lokalen Möglichkeiten und das Knowhow von Gruppen, Kammern, Gemeinden und lokalen Agenden zu bündeln und zu nutzen. Im Energiebericht der Verwaltung, der dem Kreistag vorlag, wurde eine Erhebung der kreiseigenen Gebäude einschließlich der Schulzentren Hermeskeil, Konz und Saarburg sowie der Altenzentren Konz und Hermeskeil ausgewertet. Danach war für die Wärmeproduktion Öl in 38,8 Prozent der Fälle der Energieträger, 56,3 Prozent entfallen auf Gas und nur 4,9 Prozent auf Biomasse (Holzhackschnitzelheizung im Schulzentrum Hermeskeil). Für 2007 hat der Kreisausschuss den Einbau einer Holzhackschnitzelheizung für Berufsschule und Gymnasium Hermeskeil einschließlich Sporthalle beschlossen. Damit erhöht sich der Anteil der Holzhackschnitzel-Wärme auf 25,8 Prozent. Durch den verstärkten Einsatz von Holz und Biomasse verbleibe die Wertschöpfung in der Region, heißt es im Energiebericht. Außerdem würden Einkommensalternativen für die Forst- und Landwirtschaft geschaffen. Das seit 2001 eingeführte Energiecontrolling der Firma GA-tec (Heidelberg) hat laut Kreisverwaltung Einsparungen bei Wärme, Strom und Wasser von 250 000 Euro gebracht. Nach Abzug der Investitions- und Beratungskosten verbleibe eine tatsächliche Kosteneinsparung von 120 000 Euro. Neben verbrauchsabhängigen Einsparungen beim Strom seien auch Kosten durch die 2004 vorgenommene Stromausschreibung gespart worden. Die Stromlieferanten RWE und Stadtwerke Trier werden laut Kreisverwaltung voraussichtlich die Verträge zum Jahresende kündigen. Für die Belieferung 2007 und 2008 sei dann im kommenden Jahr eine Ausschreibung vorzunehmen. Bei Baumaßnahmen möchte der Kreis auf energiesparende Materialien und Bauformen achten. Bei Neuanschaffungen sollen nur energiesparende Geräte gekauft werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort