Erneuter Brückenschlag nach Luxemburg

NITTEL. (red) Wieder einmal zeigte Nittel seine Verbundenheit mit Luxemburg. Beginnend mit dem deutsch-luxemburgische Pontefest vor sechs Jahren über das deutsch-luxemburgische Weinhappening 2006 waren es diesmal die Geschichts- und Kulturfreunde Nittel, die bei einem Besuch im Nachbarland kulturelle Informationen sammelten und zudem geschichtliche Spurensuche betrieben.

Das Experiment, Kultur und Geschichte zu verbinden, war gelungen. 50 Vereinsmitglieder und dem Verein nahestehende Gäste waren von der Qualität und dem Inhaltsreichtum des Besuches angetan. Überraschungs-Informationen über Goethes Wirken anlässlich seiner Frankreich-Campagne in dieser Gegend sowie Erläuterungen zum noch stetig wachsenden Europa-Zentrum auf dem Kirchberg waren der informative Einstieg. Die Philharmonie mit ihrer beeindruckenden, geschickt gestalteten Architektur, die zeitweise italienische Piazza-Mentalität annimmt, gestaltete sich bereits zu einem der Höhepunkte auf dieser Tagesreise. Die Wirkung auf den Besucher reichte von staunendem Schweigen bis zum technischen "Ah-Effekt". Eine geschickte fachliche Führung durch Frau Kartheiser hatte dies unterstrichen.Spuren aus Bourglinster führen nach Nittel

Nach dem mittaglichen Streifen des Belenhaff waren alle auf das Schloss Bourglinster gespannt. War zuerst der Aussichtsblick noch bei sehr viel Grün verstellt, so zeigte das Bauwerk bald alle Nuancen seines Charmes. Die unkonventionelle und fachlich brillante Art der Schlossführung durch den Ersten Sekretär der ‚Amis du Château', Alfred Goergen, wird den Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben. Jetzt wurde auch allen Ausflüglern klar, warum gerade diese Schlossburg als Ziel ausgesucht worden war. Bereits bei dem eigentlichen Beginn ihrer Geschichte, unter der Gräfin Ermesinde, zeigt eine Urkunde bereits 1214 auf eine kleine Verbindung zu Nittel hin. Goergens Ausführungen gaben dann einen weiteren Fingerzeig zu einem wahrscheinlichen späteren Zusammenhang mit Nittel, und zwar über das Burgherrengeschlecht derer von Metzingen aus Trier. Ein Grund für weitere Forschung. Und vielleicht ein Grund der Nitteler und der Luxemburger Geschichtsfreunde, auch hier näher zusammenzurücken. Ein Dank gilt auch Pastor Jeannot Gillen, der trotz fortgeschrittener Zeit seine Erläuterungen zur Kirche in Junglinster mit ihrem beeindruckenden Altar und den Gräbern derer von Metzingen gab. Das Halbdunkel der Kirche und die Lichteffekte am Altar waren ein stimmungsstarker Abschluss der Fahrt auf luxemburgischem Gebiet. Wissend darum, dass führende Kulturstellen in Luxemburg das Engagement des Vereines voll und ganz würdigen. Und so konnten auch diejenigen Mitglieder des Vereins, die sich um die Organisation verdient gemacht hatten, sehr zufrieden sein. Selbstverständlich bildete ein Trunk in einer Weinstube in Nittel den angemessenen Abschied von dieser Fahrt. Man war schließlich in einem großen Weinort, und man hatte schließlich eine Kulturfahrt hinter sich. Und so sehen die Geschichts- und Kulturfreunde Nittel auch der nächsten kulturellen Veranstaltung mit Zuversicht entgegen, wenn es am 26. November um 18 Uhr im Nitteler Bürgerhaus heißt: "Musical und Operette". Ein bunter, mitreißender Reigen mit dem bekannten Tenor Norbert Kleinhenn sowie den Sopranistinnen Daniela Dostert und Nadja Schmalenberg sowie Klauspeter Bungert am Klavier wartet auf sein Publikum.

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