Eröffnungsbilanz: Defizite könnten VG-Vermögen langfristig aufzehren

Hermeskeil · Großes Vermögen, kleiner Eigenkapitalanteil. So lautet die Eröffnungsbilanz der Verbandsgemeinde Hermeskeil. Die Finanzverwaltung fürchtet, dass jährliche Defizite das Vermögen langfristig aufzehren könnten.

Hermeskeil. 54 Millionen Euro - so groß ist das Vermögen der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil. Darin enthalten sind sämtliche Gebäude, Grundstücke, Fahrzeuge, Maschinen und Straßen.
Erheblichen Anteil an der Summe haben Posten wie der der "bebauten Grundstücke", die alleine mehr als 28 Millionen Euro wert sind. Das Vermögen von Zweckverbänden oder den VG-Werken summiert sich auf weitere 17,9 Millionen Euro. Groß ist auch der Anteil des Schwimmbads (fünf Millionen Euro) und der Schulen (13 Millionen Euro).
Das Eigenkapital der VG - also das Vermögen minus Verbindlichkeiten wie Schulden - beläuft sich auf 18 Millionen Euro. Der Anteil, den das Eigenkapital in der Bilanzsumme hat, ist eine wichtige Kennzahl. Für die VG Hermeskeil liegt diese Quote bei 33,5 Prozent. Und das ist - im Vergleich zu anderen Kommunen - nicht gerade üppig. Der Satz läge aber unter dem Durchschnitt, sagt Stefan Gorges von der Finanzabteilung. Allerdings gebe es in der Region auch Kommunen, die mehr Schulden als Vermögen hätten - also eine negative Quote.
350 000 Euro Defizit pro Jahr


In der Wirtschaft würde das bedeuten, dass ein Unternehmen auf einen Insolvenzantrag zusteuert. Die Eigenkapitalquote der VG Hermeskeil ist positiv zu bewerten, wird sich aber weiter nach unten bewegen. Denn das Eigenkapitel wird schmelzen, aufgezehrt durch jährliche Defizite bei den Pflichtaufgaben der Kommune im öffentlichen Leben.
Einen entscheidenden Anteil daran hat die seit der Einführung der doppelten Buchführung (Doppik) zu berücksichtigende Wertminderung des Vermögens. Binnen 51 Jahren könnten diese jährlichen Defizite von aktuell rund 350 000 Euro das Vermögen der VG komplett aufzehren, sagt Gorges. red/urs

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