Wochenende der offenen Saar-Weingüter: Interview mit Winzerin Dorothee Zilliken Saar-Weingüter laden zum Besuch ein - Winzerin: „Es geht nichts über direkten Kontakt“

Saarburg/Konz/Serrig · Wochenende der offenen Saar-Weingüter statt Saar-Riesling-Sommer: Warum sich die Winzer auf die abgespeckte Version der großen Veranstaltung sehr freuen.

 Dorothee Zilliken, Winzerin aus Saarburg.

Dorothee Zilliken, Winzerin aus Saarburg.

Foto: Capulet&Montague/Christian Hell

Dorothee Zilliken vom Weingut Forstmeister Geltz Zilliken in Saarburg war von Anfang an beim Saar-Riesling-Sommer dabei. Sie erklärt, was in diesem Jahr anders ist.

Frau Zilliken, wie geht es den Winzern? Wird in Corona-Zeiten mehr oder weniger Wein getrunken?

Dorothee Zilliken: Die Zahlen vom letzten Jahr belegen, dass ganz Deutschland mehr Wein getrunken hat. Es hat uns gefreut, dass der Riesling noch mehr Freude bereiten kann. Wir kennen das ja auch alle von uns selber, dass wir froh waren, dass wir zumindest ein bisschen mehr Genussfreuden hatten. Wir hatten mehr Zeit, gut zu kochen und sich dazu ein Gläschen besonderen Wein zu genehmigen. Jetzt sind wir natürlich alle total froh, dass die Restaurants wieder offen haben.

Dann sind Sie froh, dass zumindest das Wochenende der offenen Saar-Weingüter stattfinden kann?

Zilliken: Absolut. Ich denke, Veranstaltungen wie der Weinratsgarten in Saarburg haben gezeigt, dass die Leute total froh sind, dass sie wieder raus dürfen und zumindest in kleineren Gruppen etwas erleben können. Für uns Winzer ist es schön, dass man wieder den direkten Kontakt mit den Gästen hat, dass man über den Wein philosophieren kann und dass man direkt merkt, dass den Gästen der Wein gefällt. Natürlich haben wir in Hochzeiten von Corona ganz viele Zoom-Meetings und Online-Weinproben angeboten, und das hat auch Spaß gemacht. Aber es geht eben nichts über den direkten Kontakt und dass man direkt miterleben darf, wie der Riesling dem Gast gefällt. Es ist ja auch ein Kompliment, wenn man sieht, dass die Gäste so viel Interesse an der Arbeit des Winzers haben.

 Die Saar und ihre Weine erleben: Das ist am Wochenende der offenen Saar-Weingüter am 28. und 29. August möglich. Hier der Blick aus der Steillage Wiltinger Kupp ins Saartal und die Lage Wiltinger Gottesfuß.  Foto: Timo Volz

Die Saar und ihre Weine erleben: Das ist am Wochenende der offenen Saar-Weingüter am 28. und 29. August möglich. Hier der Blick aus der Steillage Wiltinger Kupp ins Saartal und die Lage Wiltinger Gottesfuß. Foto: Timo Volz

Foto: TV/Timo Volz

Was ist bei der Ersatzveranstaltung anders als beim Saar-Riesling-Sommer?

Zilliken: Die größte Veränderung ist, dass wir den Shuttle-Dienst nicht anbieten können. Das heißt, die Gäste sind selbst dafür verantwortlich, wie sie von einem zum andern Weingut kommen. Das ging im vergangenen Jahr schon sehr gut. Einer hat dann vielleicht darauf verzichtet, Wein zu trinken. Oder die Leute haben sich ein Weingut ausgesucht und sind schön gemütlich da geblieben.

Und was läuft auf den einzelnen Weingütern?

Zilliken: Das Angebot reicht von Hoffesten bis Jahrgangsproben. Das hängt auch von den räumlichen Gegebenheiten ab. Unser Anwesen beispielsweise ist leider nicht so groß, so dass wir nicht so viel Rahmenprogramm bieten können. Für die Gäste ist es schön, dass sie aus dieser Unterschiedlichkeit wählen können.

Wie lange gibt es den Saar-Riesling-Sommer schon?

Zilliken: Der wurde gegründet, als 2010 der VdP, der Verband deutscher Prädikatsweingüter, sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat. Damals hatte Andrea Wirsching vom Weingut Saarstein in Serrig die tolle Idee, dass sich die Saar-Winzer zusammenschließen könnten. Das war der erste Anstoß. Danach gab es eine Veranstaltung von vier Winzern, bei denen wir auch dabei waren. Daraus hat sich dann der jährliche Saar-Riesling-Sommer etabliert, der nun immer am letzten Augustwochenende stattfindet. Und dann kamen immer mehr Winzer dazu. Das Tolle ist, dass zumindest außerhalb der Coronazeiten ganz viele Gastweingüter aus fast ganz Europa bei den einzelnen Winzern sind. Dieses Jahr nehmen immerhin ein paar Gastwinzer teil.

In diesem Jahr ist ein neues Weingut dabei, oder?

Zilliken: Ja, der Magarethenhof in Ayl. Der hat für abends die perfekte Party-Location, das ist eine Bereicherung. Und Nico Weber ist auch ein engagierter Winzer und toller Teamplayer.

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