Erschließungspläne auf der Kippe

Kommt es zur geplanten Neuerschließung des früheren Postgeländes in Merzig? Auch nach einem Treffen von Vertretern der Stadt, der an dem Gelände interessierten Investoren und dem Landesdenkmalamt (der TV berichtete) gibt es keine definitiven Entscheidungen.

 Das Denkmalamt hat Einwände gegen die Erschließung des Merziger Post-Komplexes. Foto: Rolf Ruppenthal

Das Denkmalamt hat Einwände gegen die Erschließung des Merziger Post-Komplexes. Foto: Rolf Ruppenthal

Merzig. (red) Klar ist bezüglich der Zukunft des Merziger Postgeländes nur: Innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen sollen die offenen Fragen geklärt werden. Dies erklärte der Merziger Oberbürgermeister Alfons Lauer (SPD). Die Pläne zur Erschließung des seit mehreren Jahren leer stehenden Gebäudekomplexes waren zuletzt ins Stocken geraten. Zwar hatte sich mit der Sparkasse Merzig-Wadern ein Käufer für das Postgelände gefunden. Jetzt aber war das Landesdenkmalamt auf den Plan getreten. Denn das neue Konzept für das Postgelände sah vor, nur das Hauptgebäude in der Bahnhofstraße zu erhalten. Diese Räume sollten modernisiert werden und künftig Mitarbeitern der Sparkasse Platz bieten. Die an die Hauptpost angebauten Gebäude, darunter einige Werkstattschuppen sowie ein Wohn- und Bürogebäude an der Straße "Am Gaswerk", sollten abgerissen werden, um einem Lebensmittelmarkt mit 1800 Qua dratmetern Verkaufsfläche Platz zu machen. Komplex ist "denkmalwürdig"

Auf Initiative der Post hatten die Landes-Denkmalschützer das Areal einer Prüfung unterzogen und den Komplex für "denkmalwürdig" befunden. Lauer: "Das Ensemble ist nach Ansicht des Landesamtes ein typisches Beispiel für die Heimatarchitektur der Nachkriegszeit." Wie Lauer erläuterte, soll nun innerhalb der kommenden 14 Tage eine Abwägung der von den Denkmalschützern vorgebrachten Argumente stattfinden. Schon am Freitag würden sich Fachleute aus der städtischen Bauverwaltung und vonseiten der Investoren mit den Experten des Landesamtes treffen, um die denkmalschutzrechtlichen Empfehlungen zu überprüfen. Lauer: "Das heißt, die Fachleute überlegen, inwieweit bestimmte Teile des Gebäudekomplexes entgegen der ursprünglichen Pläne erhalten werden können und inwieweit dies für den Investor ökonomisch zumutbar ist." Die bisherigen Gespräche, an denen der Leiter des Landesdenkmalamtes, Josef Baulig, teilgenommen hat, sind nach Darstellung Lauers kooperativ verlaufen."Wir haben dennoch unsere Position sehr deutlich gemacht und einen raschen Abschluss des Abwägungsprozesses angemahnt", sagte Lauer. "Ich setze alles daran, dass wir eine Bebauung in der vorgesehenen Form hinbekommen."

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