Merzkirchen. "Der Mensch hat die Verantwortung gegenüber allen Lebewesen, besonders für die Tiere, die als Haustiere bei ihm leben", beginnt Pastor Manfred Tüx sein Gebet. An ihm vorbei kommen an der Merzkircher Grillhütte mehr als 30 Pferde und Reiter, die sich hier immer an Pfingsten zu der traditionellen Pferdesegnung einfinden.
Zum 15. Mal feiert die Dorfgemeinschaft Merzkirchen diese Tradition. "Der Ursprung liegt in einer Zeit, als es noch keine Traktoren gab und das Pferd als gesundes Nutztier gebraucht wurde", erklärt der Vorsitzender, Ortsvorsteher Peter Hemmerling. Auch die Feldfrüchte seien damals in einer Bittprozession gesegnet worden, denn Missernten bedeuteten oft Hungersnöte.
Myriam Weber (32) aus Körrig war mit "Dunny", einem vierjährigen Quarterhorse, an die Grillhütte gekommen. "Es ist der Wunsch nach gemindertem Risiko, unfallfreiem Reiten und Gesundheit für das Tier", begründet sie die Teilnahme. Außerdem sei eine solche Segnung eine schöne Zeremonie.
Am Morgen hatten sich Pferde und Reiter zu einem kleinen Ausritt getroffen, während die Organisatoren die Grillhütte für die Festgäste klarmachten. Amerikanische Countrymusik drang aus den Lautsprechern, der Holzgrill wurde angeworfen, Kaffee und Kuchen bereitgehalten. Die großzügige Anlage zog bei herrlichem Sommerwetter rund 300 Besucher an. "Der Erlös ist für den Kinderspielplatz in Merzkirchen bestimmt", sagt Ortsbürgermeister Martin Lutz. Dieser wird in Kürze in Betrieb gehen, natürlich nicht ohne Segnung. doth