Erst ein Schoppen, dann durch Schweich

SCHWEICH. (dis) "Uns fehlt es in den Orten an der Roemischen Weinstraße zu sehr an Selbstbewusstsein," sagt Cornelia Pelzer. Mit mehreren Aktionen will sie deshalb den Tourismus beleben und das Eigenbewusstsein stärken.

Nicht nur Trier ist mehr als 2000 Jahre alt, sondern auch das Umland. "Schon die Kelten fühlten sich an der heutigen Roemischen Weinstraße wohl, und so gilt es, unseren Gästen die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten zu präsentieren." So einfach umschreibt Cornelia Pelzer ihre Vorhaben, die sie teilweise mit eigens eingerichteten Arbeitskreisen umsetzen will. Die Grundvoraussetzungen dazu hat die 53-Jährige bei sich selbst gelegt. Die studierte Theologin und Germanistin suchte eine Ablenkung vom Familienleben, in dem sie ihren Mann, die Schwiegermutter und Mutter pflegt sowie den Adoptivsohn betreut. So fand sie über den "Umweg" Ferienspaßprogramm für Kinder ihr Interesse für den heimischen Tourismus. Vor fünf Jahren belegte sie deshalb eine 80-stündige Ausbildung an der Volkshochschule Schweich. Michael Friedrich aus Klüsserath vermittelte den 50 Einsteigern - "am Schluss waren wir bei der Prüfung zum Gästeführer nur noch zu dritt" - alles Wissenswerte über die Betreuung von Gästen und die Heimat. Inzwischen führt die "Freie Mitarbeiterin an der Ganztagsschule" zusammen mit Sven Thiesen von der Tourist-Information regelmäßig Besuchergruppen in Schweich und Umgebung. Doch die bisherigen Aktivitäten reichen der Gästeführerin nicht aus. Neben Führungen mit einem besonderen Angebot, die ausschließlich für Frauen geplant werden, will Pelzer künftig auch zweistündige Besichtigungen in Schweich anbieten.Durch Fackeln zur Villa

Nach ihren Vorstellungen startet sie mit den Gästen nach einem Glas Wein in der Tourist-Information. Mit vielen Informationen über den Weinbau, die Stadt und bekannte Persönlichkeiten soll der Weg über das Brunnenzentrum zum Fährturm, dem Hisgenhaus und von der Kirche zum Niederprümerhof führen. "Von dort aus werden wir durch ‚Klein-Venedig‘ zur Synagoge gehen und die Führung wieder mit einem Glas Wein abschließen." Ein weiterer Plan Pelzers: Eine "Nachtwächter-Wanderung" in Longuich mit Start an der Alten Burg. Daran sei jedoch noch zu arbeiten und zu feilen, sagt sie. "Ich kann mir ein ‚offenes Theaterstück‘ vorstellen, bei dem insbesondere auf die vielen Hexenverbrennungen in Longuich und Kirsch eingegangen wird." Pelzer plant vor dem Abschluss bei einem Winzer den Gang zur Villa auf einem fackelbeleuchteten Weg. Auf ihm könnten sowohl die Gegenwart als auch das Mittelalter, die Römerzeit und die Kelten behandelt werden. Zu allen Aktivitäten gehört auch ein attraktives Angebot auf der Speise- und Getränkekarte. Mit der Broschüre "Ebbes Gudes - regionale Gerichte zum Festpreis" ist der erste Schritt getan. Sie soll in Zukunft auch ein Anreiz für die Bevölkerung zum "Ausgehen" sein.

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