Saarburg. "Das Wetter ist wie bestellt", sagt Stefan Müller-Hamann vom Saarburger Gewerbeverband erfreut. In seinem Modehaus drängen sich die Menschen wie in vielen anderen Geschäften und auf den Straßen und Plätzen. "Über Mangel an Kundschaft können wir uns nicht beklagen."
Dabei suchen viele gar nichts Bestimmtes: "Wir wollten eigentlich nur spazieren gehen, aber wenn uns etwas ins Auge sticht, dann nehmen wir es mit", sagt beispielsweise Marlies Müller aus Irsch. Viele Geschäftsleute haben ihre Läden österlich dekoriert oder eigens zusätzliche Stände auf der Straße aufgebaut. Möglich ist das, weil die Graf-Siegfried-Straße für den Autoverkehr gesperrt ist - anders wäre der große Ansturm auch gar nicht zu bewältigen. In Innenstadtnähe gibt es bereits frühzeitig kaum noch einen freien Platz. Aber ein paar Minuten Fußweg stören bei diesem Wetter niemanden.
Für Kinder gibt es ein kleines Karussell, auf dem sich die Kleinen vergnügen können, während sich ihre Eltern an den Imbissbuden stärken können. Dort werden Cocktails, Bratwurst oder Waffeln angeboten, so dass ein wenig Volksfeststimmung aufkommt, zumal die Gitarren-Arbeitsgemeinschaft der Gesamtschule Orscholz die Passanten mit Livemusik unterhält. Weitere Attraktionen sind die Autos und Motorroller, die von den Saarbuger Autohäusern präsentiert werden.
Besonders viel zu tun haben die zahlreichen Cafés, Restaurants und Eisdielen. Ist es mittags um 13 Uhr noch eher kühl, wird es umso wärmer, je länger die Sonne scheint. Rafael Correia hat im Eiscafé Cascada alle Hände voll zu tun und serviert einen Eisbecher nach dem anderen, denn die sind bei der frühlingshaften Stimmung das, was am meisten gefragt ist. Zum Frühling gehören natürlich auch Blumen, und in vielen Geschäften erhalten alle Kunden eine kleine Topfpflanze als Geschenk, damit sie sich auch zu Hause an der vorösterlichen Blütenpracht erfreuen können.
Während viele Kunden sich einfach nur inspirieren lassen, wissen andere genau, was sie wollen: "Wir wollen ein bisschen shoppen gehen, ich möchte mich nach Schuhen umsehen", sagt Hildegard Loch aus Schoden, die mit ihrer Schwägerin unterwegs ist. Beide freuen sich, dass am Sonntag auch ihre Männer mitkommen. Von Einkaufsstress aber keine Spur, denn sie halten es wohl wie die meisten - sie verbinden das Angenehme mit dem Nützlichen und kündigen an: "Zum Abschluss gehen wir dann noch ein Tässchen Kaffee trinken."