Erste Schritte sind getan

NITTEL. Mitten im Herzen der Gemeinde Nittel liegt das altehrwürdige Hotel "Nitteler Hof". Vor vier Jahren schloss es seine Pforten. Zwei Niederländer wollen im Frühjahr wieder Leben in das schon beinahe totgeglaubte Gemäuer bringen. Erste Schritte sind bereits getan.

Der Duft von frisch gebrühtem Glühwein weht durch die große, lichtdurchflutete Hotelhalle. Einige Gäste sind bereits eingetroffen und laben sich an einer Tasse der wärmenden Flüssigkeit. Über Nacht will allerdings niemand bleiben, denn das Hotel "Nitteler Hof" lässt derzeit nahezu sämtliche Annehmlichkeiten vermissen. Nicht einmal Betten gibt es, und im Restaurant findet man zurzeit weder Tische noch Stühle. Spätestens im Frühjahr soll alles anders sein, und der erste "bleibende" Gast soll die Hotelpforte durchschreiten. Das altehrwürdige, im Jahr 1910 erbaute Hotel im Ortskern von Nittel stand rund vier Jahre lang leer. Vor knapp sechs Wochen regte sich wieder erstes Leben in dem Gemäuer. 40 Leute, überwiegend Freunde und Bekannte der beiden Niederländer Esther Joustra und Marco Zandbergen, waren zu einem "Abrisswochenende" angerückt. Das Team räumte alte Möbel beiseite und entfernte vermoderte Böden. Auch manch einer "überflüssigen" Wand wurde der Garaus gemacht - beispielsweise, um geräumigere Hotelzimmer zu schaffen. Die weiteren Arbeiten übernahmen mehrere Bauunternehmen. Inzwischen ist die Installation elektrischer Leitungen bereits weit fortgeschritten, und auch die neuen Bäder der Hotelzimmer nehmen allmählich Gestalt an. "Das, was derzeit noch durch und durch nach Baustelle aussieht, soll spätestens im Frühjahr zum Wohlfühlen einladen", erklärt Zandbergen, der gemeinsam mit Joustra das Gebäude vor einigen Monaten erworben hat. Insgesamt 32 Gästezimmer, eine Hochzeitssuite mit Whirlpool und Himmelbett, Terrassen, ein Wintergarten und eine Galerie im Zentrum des Gebäudes sollen den Hotelgästen zur Verfügung stehen. Doch damit nicht genug. Ein Schwimmbad im Keller des Hauses sowie ein Wellnessbereich mit Schönheitssalon und sogar ein Frisör sollen das Angebot erweitern.Die Besucher sind überrascht

Um insbesondere die Nitteler über den Stand der Renovierungsarbeiten zu informieren, luden die beiden Neu-Hoteliers Esther Joustra und Marco Zandbergen zu einem Tag der offenen Tür ein. Die Besucher waren überrascht, wie weit fortgeschritten die Arbeiten in "ihrem Nitteler Hof" bereits sind. "Wenn man bedenkt, dass die Leute hier erst seit sechs Wochen dran sind, ist das schon erstaunlich", war zu hören. Bis auf dem offenen Holzkohlegrill im Restaurant das erste Steak brutzelt oder der erste Gast im Becken des frisch renovierten Schwimmbades untertaucht, ist aber noch eine Menge Arbeit zu tun. Ab dem Frühjahr - "und das klappt auf jeden Fall", meint Zandbergen optimistisch - werde ein siebenköpfiges Team für das Wohl der Gäste sorgen. Dabei laute das Motto: "Als Gast begrüßt, als Freund verabschiedet", betont der Hotelchef. Wann im Frisörsalon gleich neben der Hotelhalle der erste Fön summt, steht derzeit allerdings noch nicht fest. "Wir suchen noch einen Pächter, am besten einen Jungunternehmer aus der näheren Umgebung", sagt Marco Zandbergen. Er hoffe, bis zum Frühjahr fündig zu werden. Dann nämlich soll das "Hampshire - Nitteler Hof" seine Tore öffnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort