Erstkommunion nach neuem Konzept

Gestern hat die Pfarrgemeinde Temmels zum ersten Mal die Erstkommunion nach einem neuen Konzept gefeiert. Dieses war von fünf Gemeinden in der Pfarreiengemeinschaft Saar-Obermosel erarbeitet worden. Nur der Tawerner Pfarrgemeinderat schloss sich nicht an.

Temmels. In den Gemeinden Temmels, Wasserliesch, Könen, Nittel und Oberbillig haben sich die Seelsorger, Katecheten und Eltern Gedanken gemacht, wie den Kindern der Weg zur ersten heiligen Kommunion erleichtert und das Prozedere entzerrt werden kann. Auch die Eltern sollten stärker mit einbezogen und in die Pflicht genommen werden. Die Vorbereitungszeit wurde gestrafft: Statt einer Stunde pro Woche wurde an vier Samstagen je drei Stunden lang "geübt". Außerdem sollen von nun an auch Kinder aus allen Grundschuljahrgängen zugelassen werden. Die Feier soll zudem an einem Wunsch-Sonntag bei einer normalen Messfeier stattfinden können.

Es ist alles gerichtet an diesem Sonntag in Temmels: Sonnenschein, festlich gekleidete und gut gelaunte Akteure und ein von Pastor Jörg Dunsbach feierlich, aber doch kindgerecht locker zelebriertes Hochamt in der voll besetzten Pfarrkirche. Also alles fast wie immer und überall in der Diözese?

Nur fast: Als der Pastor die Kinder zum Empfang ihrer Erstkommunion an den Altar bittet, lädt er auch die Familien ein, mit ihnen zu kommunizieren. "Ein tolles Gemeinschaftserlebnis", sagt Katechet und Mitinitiator Stefan Peters.

"Die Wünsche der Eltern werden sehr gut mit einbezogen, das ist ein Stück lebendige Kirche", sagt der Vater von Kommunionkind Kathrin Högener. Die Kinder umarmen sich glücklich nach der Messe: "Es war sooo schön", sagt einer der Jungs im schnieken Anzug.

Gisela Schuhmacher und Claudia Wallmeier werden ihre Kinder 2011 zur Kommunion begleiten und haben die Messfeier mit Interesse verfolgt: "Die kompakte Vorbereitung bedeutet weniger Stress für die Eltern." Auch die ältere Generation ist durchaus angetan vom neuen Weg zur Erstkommunion. Skeptisch bleibt ein Besucher aus Tawern, der nicht namentlich genannt werden möchte: "Ich weiß nicht, ob das bei uns so ankommen würde."

Die Temmelser Verantwortlichen jedenfalls sind zufrieden. Sie streben darüber hinaus für die Weiterentwicklung des Konzeptes eine intensive "Manöverkritik" an.

Die Kommunionkinder: Kevin Weber, Benedikt Paulus, Luca Bartholomae, Nico Meißner, Nico Picko, Saskia Secundolfo, Marie-Claire Schirra, Marie Müller, Lisa Müller, Kathrin Högener und Sara Press.

Extra
Kommunion: Im Vorfeld hatte es Diskussionen um das neue System gegeben. In Tawern wollte der Verwaltungsrat diesen Weg nicht mit beschreiten. Wie Pfarrer Jörg Dunsbach in einem Gespräch mit dem TV sagt, wolle er über dieses Thema weiter mit den Betroffenen reden und es nicht in der Öffentlichkeit erörtern. Die Neuerungen seien mit den zuständigen Vorgesetzten beim Bistum abgestimmt worden, sagt Dunsbach. Die dem TV vorliegenden Stellungnahmen vom Bistum in Trier, man sei über all' das nicht informiert gewesen, führt er auf einen Mangel an Kommunikation zurück. (dt)

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