Erstmals rote Zahlen

MERTESDORF. (f.k.) Auch die Ruwergemeinde Mertesdorf muss sich nun in die immer länger werdende Reihe defizitärer Kommunen einreihen. Der Mertesdorfer Verwaltungshaushalt 2003 kann nicht mehr ausgeglichen werden.

Als Ortsbürgermeister Erich Griebeler in der jüngsten Sitzungdie Haushaltssatzung und den Haushaltsplan 2003 vorstellte, gabes nichts zu beschönigen. Dieser Planentwurf, so Griebeler,spiegele in eindrucksvoller Weise die unbefriedigende Situationder kommunalen Finanzen wider. Als Hauptursachen nannte er die stagnierenden Steuereinnahmen, den Wegfall der Schlüsselzuweisung und den Anstieg der allgemeinen Umlagen. Erfreulich trotz allem sei, so Griebeler, dass nach wie vor Mittel für die Jugend- und Vereinsarbeit bereitgestellt werden könnten. Auch blieben die Gemeindesteuersätze im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Griebeler präsentierte dem Rat erstmals einen Haushalt, der nicht mehr das gesetzliche Gebot des Ausgleichs erfüllte.

Im Verwaltungsbereich weist der Haushalt 2003 ein Defizit von 89 000 Euro auf. Zum Vergleich: Das Jahr 2001 hatte noch mit einem echten Überschuss von 102 000 Euro abgeschlossen.

Im Vermögenshaushalt sind insgesamt 880 000 Euro für das Baugebiet "Am Johannisberg" ausgewiesen. Die Verschuldung im Vermögenshaushalt wird sich bei planmäßigem Verlauf zum Jahresende 2003 auf 688 000 Euro belaufen - diese soll aber möglichst schnell durch Grundstücksverkäufe wieder beglichen werden.

Franz Becker von der VG-Verwaltung erläuterte im Anschluss die wichtigsten Daten des Zahlenwerks. Er wies dabei auch auf die Siuation bei den Gemeindefinanzen hin. Es sei auf Dauer nicht mit der kommunalen Selbstverwaltung vereinbar, wenn eine sparsam wirtschaftende und schuldenfreie Gemeinde den Haushalt nicht mehr ausgleichen könne.

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