Erweiterung der Kläranlage fast fertig

Der Zweckverband Abwasserbeseitigung Bruderbach hat weiter in seine Kläranlage investiert. Nach der Erweiterung der Anlage vor fünf Jahren reichte der Bereich der Klärschlammbehandlung nicht mehr aus. Sie wurde jetzt von 400 auf 800 Kubikmeter verdoppelt.

 Ohne Handarbeit geht es nicht: Abwassermeister Rolf Brück bei der Untersuchung einer Wasserprobe im Labor der neuen Kläranlage. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ohne Handarbeit geht es nicht: Abwassermeister Rolf Brück bei der Untersuchung einer Wasserprobe im Labor der neuen Kläranlage. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Thalfang. "Es fällt zwangsläufig mehr Klärschlamm an", erklärt Abwassermeister Rolf Brück. Unter anderem dadurch, weil neues Gewerbe wie Hochwald Sprudel in Thalfang hinzugekommen war. Dem trug der Zweckverband Bruderbach mit der Errichtung von zwei weiteren Behältern Rechnung.

Im Jahr 2004 war die Biologiestufe installiert worden (der TV berichtete). Damit stieg die Reinigungsleistung der Anlage enorm, weil mit Hilfe dieser dritten Reinigungsstufe Stickstoff und Phosphate aus dem Abwasser geholt werden können. In einem Kubikzentimeter Klärschlamm fressen eine Million Mikroorganismen pro Tag bis zum 10 000-fachen ihres Körpergewichtes. "Da müsste ein 70 Kilo schwerer Mensch jeden Tag 70 Tonnen essen", vergleicht Kläranlagen-Chef Brück den Wert. Auf diese Weise können 800 statt früher 400 Kubikmeter Klärschlamm behandelt werden.

Das geklärte Wasser fließt in die Kleine Dhron



Modernste Technik und eine Computerüberwachung sorgen dafür, dass es den Mikroorganismen gutgeht. Fehler werden sofort gemeldet und behoben, damit die 98-prozentige Reinigungsleistung der Anlage jederzeit gewährleistet bleibt. Das geklärte Wasser fließt in die Kleine Dhron. Proben werden im Labor vor Ort untersucht. Überwacht wird die Reinigungsleistung von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) in Trier.

"Aerobe Thermophile Schlammstabilisation" nennen das die Fachleute, wenn mit Hilfe der nimmersatten Organismen und Sauerstoff organische Bestandteile aus dem Klärschlamm geholt werden und eine Masse übrigbleibt, die dank Phosphat- und Stickstoffgehalt als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt werden kann.

Derzeit werden die beiden alten Behälter von einer Fachfirma innen neu beschichtet und gehen anschließend wieder in Betrieb. Seit Herbst 2008 lief die Erweiterung der Klärschlammbehandlung, die auch eine Kapazitätserweiterung des Zwischenlagers notwendig machte, denn im Winter und in der Wachstumsphase wird in der Landwirtschaft nicht gedüngt. Ein Lagervolumen von 1600 Kubikmetern steht jetzt zur Verfügung.

Insgesamt 1,5 Millionen Euro investierte der Zweckverband nach Auskunft von Edwin Maßmann, dem Leiter der Gemeindewerke Thalfang.

Extra Die Kläranlage Bruderbach wurde Mitte der 80er Jahre gebaut und 2007 auf die heutige Kapazität ausgebaut. Aus der Verbandsgemeinde Hermeskeil sind die Ortsgemeinden Beuren, Prosterath, Geisfeld und Rascheid angeschlossen. Aus der Verbandsgemeinde Thalfang fließen die Abwässer der Ortsgemeinde Thalfang (inklusive Gewerbegebiet Vorwald), Bäsch, Malborn, Hilscheid, Dhronecken, Burtscheid und Lückenburg in diese Anlage. Die Hochwald Nahrungsmittel-Werke betreiben eine eigene Kläranlage mit Spezialtechnik, die nur für diesen Betrieb ausgelegt ist. (doth)

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