Erweiterung der Realschule plus Schulbau Kell: Erste Arbeiten im Sommer

Kell am See · Die 12,7 Millionen Euro teure Erweiterung der Realschule plus rückt näher. Laut Kreisverwaltung starten wohl in den großen Ferien wichtige Vorbereitungen fürs Bauprojekt. Weil die Schülerzahl steigt, gibt es eine Planänderung.

 Das Warten hat bald ein Ende: In den Sommerferien starten voraussichtlich die Bauvorbereitungen auf dem Gelände der Realschule plus in Kell. Wie die Einrichtung nach der Erweiterung aussehen soll, zeigt dieses Modell.

Das Warten hat bald ein Ende: In den Sommerferien starten voraussichtlich die Bauvorbereitungen auf dem Gelände der Realschule plus in Kell. Wie die Einrichtung nach der Erweiterung aussehen soll, zeigt dieses Modell.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Wann endlich rücken die Bagger an für die Erweiterung und Sanierung der Realschule plus in Kell am See? Das fragen sich wohl nicht nur die Betroffenen vor Ort. Schließlich ist es mehr als ein Jahr her, dass der Landkreis Trier-Saarburg als Schulträger den voraussichtlichen Zeitplan für das Millionenprojekt öffentlich vorgestellt hat. Wie es mit der Planung vorangeht, dazu gab es seit November 2018 keine offizielle Information mehr. Laut Schulleiter Sebastian Straßer gibt es jedoch Fortschritte hinter den Kulissen. „Man hat uns gesagt, dass es wohl in den Sommerferien mit ersten Arbeiten auf dem Gelände losgeht“, sagt Straßer.

Das bestätigt die Kreisverwaltung auf TV-Nachfrage. Zurzeit liefen die „finalen Abstimmungen“ mit dem Land zur schulbautechnischen Prüfung und zur Schulbauförderung. Parallel würden Fachplaner mit weiteren Leistungen beauftragt. Dabei gehe es um den Umzug der mobilen Klassenräume, in denen Schüler vor und während der Bauphase untergebracht werden sollen. „Bislang befinden sich vier mobile Klassen auf dem Hof. Wir werden zwei weitere anschaffen, weil die Schule mehr Raum benötigt“, teilt der Kreis mit.

Die Container stehen seit Sommer 2018 auf dem Hof, seit der frühere Zweitstandort der Schule in Zerf aufgehoben ist und alle Realschüler in Kell versammelt sind. Die mobilen Räume dienen zur Überbrückung, bis der Erweiterungsbau steht. Laut Kreisverwaltung arbeiten Planer noch am Konzept zur Aufstellung der zwei zusätzlichen Module. Danach werde der geänderte Bauantrag gestellt und die Wiese neben der Sporthalle als provisorischer Schulhof hergerichtet. Wann die eigentlichen Arbeiten zur Erweiterung starten, ist laut Verwaltung erst abzuschätzen, wenn die Förderzusage des Landes eintrifft. Geplant sind ein zweigeschossiger Anbau mit Mensa, Bibliothek, Fach- und Ganztagsräumen sowie die Sanierung des Altbaus in drei Bauabschnitten (siehe Grafik). Geschätzte Kosten: 12,7 Millionen Euro.

Schulleiter Straßer und sein Stellvertreter Christoph Krier sind seit etwa einem Jahr in Kell. Dass die vakanten Leitungspositionen wieder besetzt sind, sieht Straßer als Signal dafür, dass es nicht nur baulich vorangehe. Für die lange Vorbereitungszeit des Projekts hat der Schulleiter Verständnis: „Es gab einige bürokratische Hürden.“ Dass nun beim Bauantrag für die mobilen Klassen nachjustiert werden müsse, liege schließlich auch an erfreulichen Entwicklungen – nämlich steigenden Schülerzahlen.

Vor zwei Jahren gaben diese Zahlen noch Grund zur Sorge. Eine Schließung stand im Raum. Denn laut Schulgesetz müsste die Realschule plus drei Klassen pro Jahrgangsstufe haben, ist aber nur zweizügig. Dank einer Ausnahmegenehmigung des Landes hat die Einrichtung Bestand, solange es mindestens 26 Fünftklässler und/oder insgesamt 180 Schüler gibt. Im Schuljahr 2018/19 wurde diese Marke mit 175 Schülern nicht erreicht. Aktuell werden in Kell laut Straßer wieder 186 Kinder unterrichtet, 38 in der Klasse fünf, 34 in der Stufe sechs. Laut Prognosen wächst die Schülerzahl in der Region insgesamt.

Wie die Kreisverwaltung sei er zuversichtlich, dass sich die Zahlen nach der laufenden Anmeldephase fürs neue Schuljahr (siehe Info) weiter stabilisieren, sagt Straßer: „Wir sind momentan sogar näher an der Drei- als an der Zweizügigkeit.“ Von den Eltern kämen derzeit vermehrt Nachfragen, wann es mit den Bauarbeiten losgehe. „Daher ist jetzt ein guter Zeitpunkt, öffentlich zu informieren.“

Landrat Günther Schartz betonte zuletzt mehrfach, dass der Standort Kell „die Realschule plus im Hochwald“ und ein unverzichtbarer Bestandteil der Schullandschaft sei. Für das Image der Schule sei viel getan worden, lobt Straßer. Unter anderem gab es eine Werbekampagne inklusive neuem Internetauftritt, finanziell unterstützt von der Ortsgemeinde Kell. Einen Tag der offenen Tür für Viertklässler hätten zuletzt 72 Kinder besucht. Das Kollegium arbeite daran, Vorzüge wie die Zertifizierung als Schule für Nachhaltigkeit, die praxisnahe Berufsorientierung oder die vielfältige Präventionsarbeit noch besser herauszustellen. Intensiviert habe sich die Zusammenarbeit mit Nachbar-Schulen wie der Integrierten Gesamtschule (IGS) Hermeskeil. „Wir sehen uns nicht als Konkurrenten. Es sind unterschiedliche Angebote. Wir sind kleiner, familiärer und nah dran am Kind“, sagt Straßer.

Unruhe löste vor Weihnachten die Mitteilung der Kreisverwaltung aus, dass die Schulhalle wegen Sicherheitsmängeln für Veranstaltungen mit mehr als 200 Besuchern gesperrt werden müsse (der TV berichtete). „Für den Schulunterricht gibt es keinerlei Einschränkungen“, betont der Schulleiter. Inzwischen dürfe die Halle zudem unter Auflagen doch für den Karneval genutzt werden. Der Kreis habe zugesagt, die Mängel unabhängig von der geplanten Hallensanierung zu beheben.

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