Es bleibt brandgefährlich

KONZ. Ein Picknick im Grünen stand – vor allem bei dem Sommerwetter der vergangenen Wochen – hoch im Kurs. Doch Wald und Wiesen haben stark unter dem trockenen Klima gelitten. Die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Konz sowie das Forstamt Saarburg sprechen trotz der zeitweise heftigen Regenfälle der vergangenen Tage von erhöhter Brandgefahr. Deutlich wird diese auch durch mehrere Brände in den vergangenen Wochen.

 Flächenbrände wie hier bei einem Brand in Hetzerath können während des aktuellen Klimas gefährliche Ausmaße annehmen.Foto: TV-Archiv/Leserfoto

Flächenbrände wie hier bei einem Brand in Hetzerath können während des aktuellen Klimas gefährliche Ausmaße annehmen.Foto: TV-Archiv/Leserfoto

Im Juli hatte die Feuerwehr Konz 17 Einsätze zu verzeichnen. Sie war bei acht Flächenbränden, die jeweils 100 bis 200 Quadratmeter erfassten, im Einsatz. Bei insgesamt 150 bis 200 Einsätzen pro Jahr eine deutlich erhöhte Tendenz. Zum Vergleich: Im Juli 2005 rückten sie bei sieben Bränden nur einmal zu einem Flächenbrand aus.Förster sind in ständiger Rufbereitschaft

Die Ursachen für die einzelnen Brände sind der Feuerwehr Konz nicht bekannt. "Das zu ermitteln ist eher die Aufgabe der Polizei", sagt Pressewart Martin König, "aber neben unachtsam weggeworfenen Zigaretten spielt die anhaltende Hitze der vergangenen Wochen natürlich eine große Rolle." Das erhöhte Feuerrisiko besteht zurzeit vor allem durch den völlig ausgetrockneten Boden, der auch bei Regen kaum Wasser aufnehmen kann. Dichte Waldgebiete sind besonders gefährdet, denn der Großteil des Regens gelangt nicht in die Erde. Alle Förster des Bezirks seien daher nach wie vor in ständiger Rufbereitschaft, sagt Helmut Lieser, Leiter des Forstamts Saarburg. Jeder von ihnen habe die deutliche Anweisung, sein Handy sieben Tage die Woche rund um die Uhr am Mann zu tragen, um im Notfall schnellstmöglich für die notwendigen Maßnahmen sorgen zu können. "Wenn das Wetter anhält, bleibt das Risiko unverändert hoch. Der Oberboden ist total trocken", erklärt Helmut Lieser. Da die Verdampfungsrate noch immer sehr hoch ist, und die leichte Abkühlung alleine die Lage nicht besser macht, tragen auch die kurzen Schauer der vergangenen Tage kaum zur Besserung der Situation bei. Zwei bis drei Tage, an denen es "richtig durchregnet", wären nötig, um eine gleichmäßige und gute Durchfeuchtung des Bodens zu garantieren und das Brandrisiko zu senken, erklärt Lieser. Da auch die aktuellen Wetterprognosen nur eine bedingte Entspannung erwarten lassen, warnt das Forstamt Saarburg weiterhin vor der akuten Waldbrandgefahr. Auf einer Skala von eins bis fünf sei in einigen Wäldern von Rheinland-Pfalz bereits die Stufe vier erreicht. Hauptsächliche Ursache für Waldbrände ist unachtsames und fahrlässiges Verhalten im Wald. Das Rauchen und Entzünden von Feuer sowie offenes Licht sind verboten. Achtlos weggeworfene Flaschen können durch Sonneneinstrahlung die Wirkung eines Brennglases haben. Autofahrer sollten besonders an heißen Tagen darauf achten, wo sie ihr Auto parken, weil die Hitze des Katalysators darunter liegendes trockenes Gras entzünden kann. Einweggrills sollten nicht im Wald benutzt werden. Das Landeswaldgesetz besagt nämlich, dass offenes Feuer im sowie im Abstand von weniger als 100 Metern zum Wald verboten ist. Das Grillen ist ausschließlich an ausgewiesenen und genehmigten Feuerstellen erlaubt. Das Gesetz sieht auch vor, bei der Verhütung von Waldbränden mitzuwirken. Entdeckte Feuer sollten unverzüglich einer der bekannten Notrufnummern (110 oder 112) gemeldet werden. Schlimmeres kann verhindert werden, wenn die Menschen richtig reagieren, wie beispielsweise beim Brand einer kleinen Fläche Waldbodens im Roscheider Wald. Durch einen aufmerksamen Jogger wurde das Feuer bereits vor Ankunft der Feuerwehr gelöscht. Dadurch konnte weitaus Schlimmeres verhindert werden.

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