Es bleibt dabei: Stadtfest dauert eine Woche

Hermeskeil · Es bleibt dabei: Die Hermeskeiler werden auch im Juli 2016 ein Stadtfest feiern, das sich über eine Woche erstreckt. Der Stadtrat hat am Dienstagabend einstimmig entschieden, dass die bekannteste Veranstaltung der Hochwaldregion nicht verkürzt wird. Trotz dieser Einigkeit wurde emsig diskutiert - dabei ging es um die seit diesem Jahr gültige Namensänderung.

Hermeskeil. Eine Frage muss Christoph König in der Sitzung des Stadtrats dann doch loswerden. Zunächst betont der Mann von der Fraktion der Bürger für Bürger (BFB) ausdrücklich, dass ihm das Stadtfest mit dem dazugehörigen Programm im Juli sehr gut gefallen habe und er von anderen Besuchern ebenfalls nur positive Rückmeldungen gehört habe. Er finde es zudem gut, dass die Veranstaltung auch 2016 eine Woche dauern soll. "Nur eins verstehe ich dann nicht so ganz. Wenn es nun doch bei einer Woche bleibt, warum hat man die Stadtwoche dann überhaupt in Stadtfest umbenannt?" Königs Frage richtet sich an Willi Auler (CDU). Der erste Beigeordnete ist Vorsitzender des städtischen Beirats, der Hermeskeils wichtigste Veranstaltung schon lange organisiert, sich aber nach der Kommunalwahl 2014 personell neu formiert hat.
Königs Frage beantwortet Auler mit dem Hinweis, dass im Vorfeld der 2015er-Ausgabe im Beirat Einigkeit herrschte: "Wir wollten alle etwas Neues haben, weil nach 44 Jahren Stadtwoche vieles auch schon ausgelutscht war." Zu den konzeptionellen Änderungen gehörte zum Beispiel ein Programm mit Musikkonzerten an allen Abenden. Außerdem wurde die Bewirtung im Zelt drei Hermeskeiler Vereinen übertragen. Aber auch ein neues Logo und mehr Werbung im Umland seien nach Auffassung des Beirats an der Zeit gewesen.
"Wir wussten ja aber nicht genau, ob das Fest auch nach 2015 noch eine Woche dauert oder ob es doch verkürzt wird. Wenn wir nun aber dieses Jahr ein neues Stadtwoche-Logo in Auftrag gegeben hätten und es wäre dann beschlossen worden, dass das Fest künftig doch nur ein paar Tage dauern soll, dann hätten wir alles in den Sand gesetzt. Dem wollten wir durch die Umbenennung entgehen", argumentiert Auler.
Paul Gemmel stellt das aber nicht zufrieden. "Die Stadtwoche ist ein Markenbegriff gewesen. Es gab keinen Grund, dass der Beirat den Namen so schnell und vor allem ohne eine vorherige Abstimmung im Stadtrat geändert hat", sagt der SPD-Mann.
Bürgermeister Mathias Queck (CDU) räumt daraufhin ein, dass eine vorherige Namensdiskussion sinnvoller gewesen wäre. Auch Auler gibt zu, dass die mit der Umbenennung verbundene Vorgehensweise "vielleicht ein Fehler war. Aber ein Beinbruch ist schlimmer. Wir müssen über diese Sache doch nicht streiten".
Das wird in der Ratssitzung dann auch nicht weiter getan. Denn Auler erntet keinen Widerspruch, als er das durch gutes Wetter gekennzeichnete Stadtfest 2015 als "vollen Erfolg" bezeichnet. Es gibt auch keine großen Diskussionen darüber, dass die Stadt für die diesjährige Veranstaltung 6000 Euro mehr aus ihrem Haushalt zuschießen musste als ursprünglich geplant (siehe Extra).
Letztendlich schließen sich alle Ratsmitglieder der Empfehlung des Beirats an, dass das Stadtfest auch 2016 eine Woche dauern wird. Wie Auler betont, soll es im nächsten Jahr wieder ein Musikprogramm an allen Abenden geben. Durch die 3000-Euro-Spende einer Firma sei der Vertrag für den Auftritt einer AC/DC-Coverband schon unter Dach und Fach. Es bleibt zudem dabei, dass mit dem Sportverein, dem Turnverein und den Mitgliedern der Musicalgruppe Fate heimische Akteure die Bewirtung im Zelt übernehmen.
Wie schon in diesem Jahr wird darüber hinaus der Rummelplatz nicht schon freitags geöffnet, sondern das Stadtfest geht am zweiten Juli-Samstag 2016, also am 9. Juli, mit dem traditionellen Fassanstich los.Extra

Beim Stadtfest 2015 ist ein Defizit von 41 000 Euro entstanden, das die Kommune mit ihren Haushaltsmitteln abdecken muss. Ursprünglich hatte die Stadt mit einem Minus von 35 000 Euro gerechnet. An der Finanzierung des Stadtfests haben sich laut dem Beirats-Vorsitzenden Willi Auler dieses Jahr 54 Firmen mit Spenden beteiligt. Die Stadt hat dadurch insgesamt höhere Einnahmen (42 000 Euro) bei der Veranstaltung erzielt, als dies ursprünglich im Etat (30 000 Euro) geplant war. Allerdings lagen andererseits die Ausgaben (insgesamt 83 000 Euro) deutlich über dem im Haushalt kalkulierten Ansatz (65 000 Euro). Die Mehrkosten begründet Auler zum Beispiel durch die Investitionen in das ausgeweitete Programm mit Musik an allen Abenden, die Gestaltung des neuen Logos sowie dem Kauf neuer Werbebanner. Es wurden auch 5000 Programmhefte mehr gedruckt und verteilt als sonst. Zudem wurde ein neuer Holzzaun für den Biergarten gekauft. ax

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort