Es lebe der Unterschied!

Der "kleine Grenzverkehr" zwischen Konz und den angrenzenden Luxemburger Gemeinden ist ein Paradebeispiel für die Vorteile einer Kombination differenzierter National- und Regionalstrukturen und offener Grenzen.

Von der eher unbeabsichtigten deutsch-luxemburgischen Allianz auf dem Geschäfts-Sektor profitieren die Bürger schon längst, und das nicht zu knapp. Manchem, der in Deutschland die Kühlhausbutter erwirbt, ist das luxemburgische Vergleichsprodukt ein Labsal. Und das Luxemburger Weinangebot lockt nicht allein mit den dort heimischen Weinen, sondern lässt in aller Regel auch erkennen, dass die Verkäufer im "Ländchen" mehr vom französischen Geschmack verstehen als ihre deutschen Kollegen. Umgekehrt locken die Konzer Geschäfte mit einem Angebot, das in den typisch deutschen Bereichen - vom Bier bis zur Wurst - auch mehr Urtümlich-Handfestes verspricht als manche Offerte auf der anderen Moselseite und das außerhalb des Nahrungsmittelbereichs andere Akzente setzt als in den Läden des Großherzogtums. Das ist ein klares Signal an die EU- und Regionalpolitiker: Kooperationen, Austausch und mehr Informationen - ganz bestimmt. Aber um Gottes Willen keine Gleichmacherei! Was die Angebote diesseits und jenseits der Mosel voneinander unterscheidet, darf nicht einer EU-weiten Nivellierung zum Opfer fallen. Gerade die Eigenheiten der Konzer und auch der Luxemburger Läden sind es, die Kunden mal dahin und mal dorthin locken. Davon haben alle etwas. Es lebe der Unterschied! m.moeller@volksfreund.de

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