"Es wird einem nichts geschenkt"

Ohne den Griff in den eigenen Geldbeutel läuft nichts: Wie eine Umfrage bei den Direktkandidaten der Region zeigt, geben sie für den Wahlkampf drei- bis fünfstellige Beträge aus. Die Parteien finanzieren in der Regel nur themenspezifische Werbemittel; wollen Kandidaten auf Plakaten und Flyern vertreten sein, ist es deren Privatangelegenheit.

Konz/Saarburg/Hermeskeil. Bei den Direktkandidaten des Wahlkreises 26 (Konz/Saarburg) geht die Schere bei dem, was sie für den Landtagswahlkampf aus eigenen Tasche bezahlen, weit auseinander. Während das Budget bei den Bewerbern von CDU und SPD bis zu 10 000 Euro beträgt, kalkulieren Grüne, Liberale und Linke mit weniger als 1000 Euro.

Alfons Maximini (SPD):

"Ich rechne mit Gesamtkosten von 10 000 bis 12 000 Euro", sagt Alfons Maximini (59) aus Konz. Seinen privaten Anteil an der Summe schätzt der Landtagsabgeordnete (seit 2006) auf 60 Prozent. Den Rest steuerten Firmen und Privatpersonen bei. Der SPD-Landesverband gebe kein Geld, unterstütze aber den Wahlkampf seiner Kandidaten logistisch und organisatorisch. Individuelle Broschüren und Plakate müssten auf eigene Kosten in Auftrag gegeben werden; Plakate und Anzeigen entwirft Maximini schon mal selbst am Computer.

Bernd Henter (CDU):

"Die Partei zahlt nichts, das müssen alles die Kandidaten übernehmen", sagt der 52-jährige Landtagsabgeordnete aus Konz. Sein privates Wahlkampfbudget beziffert er auf 5000 bis 10 000 Euro. Der CDU-Landesverband übernehme die Druckkosten für Themenplakate und Flyer, sobald es um personenbezogene Werbung für einen Bewerber gehe, müsse dieser selbst dafür zahlen. Wie Henter mitteilt, hat der CDU-Kreisverband alle Mitglieder angeschrieben und um Spenden für die Finanzierung des Wahlkampfs gebeten.

Tobias Beck (FDP):

Der 25-jährige Student aus Nittel kann mit seiner 20-Prozent-Stelle als Bankkaufmann keine großen finanziellen Sprünge machen. Er habe selbst seine Homepage entworfen, sagt Beck, und auch beim Wahlkampf setzt er auf Eigeninitiative. Eventuell übernehme die Landesgeschäftsstelle der FDP ein kleines Kontingent an Plakaten. Mit dem Kreisverband will Beck noch abklären, was an Hilfe im Wahlkampf zu erwarten ist.

Stephanie Nabinger (Bündnis 90/Die Grünen):

"Es wird einem nichts geschenkt", sagt die 43-Jährige aus Merzkirchen. Die Diplom-Fachberaterin für Finanzdienstleistungen geht von einem Eigenanteil von 500 bis 1000 Euro aus, hauptsächlich für Flyer und Plakate. "Die Summe wäre natürlich viel höher, würde man das persönliche Engagement einbeziehen", meint Stephanie Nabinger. Der Ortsverband übernehme die Kosten für die Themenplakate der Partei.

Klaus-Peter Breuer (Die Linke):


Auf "einige hundert Euro" beziffert der 54-Jährige aus Hermeskeil seine privaten Wahlkampfkosten. Von einigen Genossen seien Geldspenden zu erwarten, andere hätten sich als Fahrer angeboten. Grundsätzlich übernehme er aber die Fahrtkosten selbst, so Breuer, und auch die Blumen, die er am Weltfrauentag in der Hermeskeiler Fußgängerzone verteilen wolle, zahle er aus eigener Tasche.

Mehr zum Thema finden Sie auch in unserem Dossier zur Wahlfinanzierung

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