"Essen abgeben statt wegwerfen"

Unterstützung in der Not: Die Trierer Tafel in Konz gibt jeden Mittwoch von 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr in der Teestube Lebensmittel für Menschen in einer sozialen Notlage ab. Für einen symbolischen Betrag von einem Euro erhalten Bedürftige dort Nahrungsmittel.

 Die ehrenamtlichen Helfer Walter Kellersch, Sieglinde Daum und Berna Giesen sortieren die Produkte für die „Trierer Tafel in Konz“. TV-Foto: Monika Kewes

Die ehrenamtlichen Helfer Walter Kellersch, Sieglinde Daum und Berna Giesen sortieren die Produkte für die „Trierer Tafel in Konz“. TV-Foto: Monika Kewes

Konz. Dicht reihen sich Kartons mit buntem Obst, Paprika, Gurken und Salat in den Regalen aneinander, Brote stapeln sich auf einer Schrankwand bis unter die Decke. Fleisch- und Wurstwaren sowie Milchprodukte füllen den großen Kühlschrank - so zeigt sich der Vorratsraum der Konzer Tafel.Unter dem Motto "Essen abgeben statt wegwerfen" fahren ehrenamtliche Helfer dreimal die Woche los, um die Lebensmittel einzusammeln und sie später an hilfsbedürftige Menschen zu verteilen. Von zwei Verbrauchermärkten in Konz bekommen sie kostenlos Produkte, deren Verfallsdatum kurz bevorsteht oder die leichte Schönheitsfehler aufweisen, aber sonst einwandfrei sind. Diese bringen sie dann in die Teestube in der Saarstraße 26, in der die Seelsorgeeinheit Konz seit Oktober in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Trier die "Trierer Tafel in Konz" eingerichtet hat. Mittwochs können hilfsbedürftige Menschen dort mit einer Bescheinigung für Arbeitslosengeld oder Wohngeldgenehmigung von 11.30 bis 12.30 Uhr für einen symbolischen Betrag von einem Euro eine Einkaufstasche mit Lebensmitteln erhalten. Wer zum Beispiel lieber mehr Gemüse zum Kochen statt anderer Produkte haben möchte, kann diesen Wunsch äußern. Das Projekt in Kooperation mit der Trierer Tafel läuft zunächst zwei Monate auf Probe. Die erste Bilanz fällt laut Bernhard Meyer-Weires, Pastoralreferent in der Seelsorgeeinheit Konz, positiv aus. Das Angebot wird so stark genutzt, dass die Tafel wohl weiterhin Bestand haben wird.Bis zu 40 Abnehmer nutzen die Tafel

"Wir haben im Vorfeld mit etwa zehn bis 15 Haushalten gerechnet", sagt Meyer-Weires, "aber inzwischen haben wir schon 30 bis 40 Abnehmer." Dabei wäre die Zahl der Berechtigten noch höher. "Aber viele schämen sich noch, dieses Angebot anzunehmen", erklärt Karl-Heinz Frieden, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Konz.Bei dem Projekt arbeiten verschiedene Einrichtungen Hand in Hand: Das "Haus der Jugend" stellt für die Fahrten der acht ehrenamtlichen Mitarbeiter einen Kleinbus zur Verfügung, während die Stadt die Räume bereitstellt.Die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer besteht aus weit mehr als nur Essen einzusammeln und auszugeben. Sie sind auch Ansprechpartner und sozialer Kontakt für die Menschen. "Es macht einfach Spaß hier zu arbeiten", sagt Sieglinde Daun. Und Berna Giesen, ebenfalls ehrenamtliche Helferin, erzählt: "Wir haben sogar eine Dame, die uns immer segnet, bevor sie wieder geht. Es ist schön, dass wir mit unserer Arbeit helfen und etwas bewegen können." Helfer oder Spender können sich montags, donnerstags und freitags von 9 bis 12 Uhr in der Teestube melden unter Telefon 06501/601665 oder bei Pastoralreferent Meyer-Weires unter Telefon 06501/6046917.Einmal im Monat bietet der Helferkreis der Teestube außerdem ein "Frauenfrühstück" an. Dort haben Helfer wie Interessierte die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Informationen auszutauschen. Das nächste Frauenfrühstück findet am 30. November ab 8.30 Uhr im Pfarrheim St. Nikolaus statt.

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