Experte spricht in Tufa über Probleme in Schulen

Trier · Trier (red/cmk) Kay Stöck kommt auf Einladung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nach Trier. In der Tufa spricht er am Donnerstag, 6. April, ab 18.30 Uhr über Schulen mit besonderen Herausforderungen.

Die Gewerkschaft will laut Elisha Weinandi, Beisitzerin der GEW im Bezirk Trier, durch die Veranstaltung einen ein kleinen Beitrag zum großen Diskurs über Schule und Schulentwicklung leisten. Schule und Bildung werde durch Sparmaßnahmen im Land und im Bund zu einer ständigen Mangelverwaltung, sagt Weinandi.
Stöck war bis zu seiner Pensionierung Schulleiter an der Stadtteilschule Stübenhofer Weg in Hamburg-Wilhelmsburg. Diese Schule gilt als Schule mit "besonderen Herausforderungen". Sie wurde durch die vom NDR produzierte Reportage "Lehrer am Limit" bundesweit einem breiten Publikum bekannt.
Stöck hat fünf Thesen zum Zusammenhang zwischen Schulen und Schulpolitik entwickelt. Darin geht es zum Beispiel darum, dass Lehrer, Elter und Schüler das Wort über Probleme in Schulen ergreifen müssen, weil Politiker sich scheuten, öffentlich darüber zu sprechen.
Stöck geht auch davon aus, dass Schulen einige Schüler einfach nicht erreichen. "Wir entlassen Jugendliche ins Leben, die nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen können", sagt der Experte, der auch mangelnden Praxisbezug im Unterricht ausmacht. Zudem plädiert der Hamburger dafür, dass Lehrer sich weniger als Einzelkämpfer sehen und sich gemeinsam auf den Unterricht vorbereiten.
In einem letzten Kritikpunkt setzt sich der Experte mit der Lehrerausbildung auseinander: Diese sei zu praxisfern: "Schüler brauchen keine Fachgenies, sondern Pädagogen, die ihre Probleme verstehen", sagt Stöck.
Der Vortrag des Schulexperten beginnt am Donnerstag, 6. April, 18.30 Uhr im kleinen Saal der Tuchfabrik in Trier.

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