Arbeit 5960 unbesetzte Stellen in der Region Trier

Trier · Wie groß der Fachkräftemangel in der Region ist und was dagegen getan wird.

 Mehr als 5000 Mitarbeiter werden in der Region Trier gesucht.

Mehr als 5000 Mitarbeiter werden in der Region Trier gesucht.

Foto: TV/dpa

(mai) Fachkräftemangel herrscht in ganz Deutschland. In der Region  Trier belegen die Zahlen der Agentur für Arbeit ihn deutlich. Laut Pressesprecherin Isabell Juchem sind dort aktuell 5960 freie Stellen gemeldet. Rund 80 Prozent dieser Stellenausschreibungen richten sich an Menschen, die mindestens über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen. 555 freie Arbeitsstellen sind davon alleine im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet, einer zentralen Branche in der Region. Sie gehört damit zusammen mit dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel, der Baubranche und dem Gastgewerbe zu den Top-5-Branchen mit den meisten unbesetzten Stellen.

Dem stehen in der Region 176 955 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte gegenüber. Die meisten Beschäftigten befinden sich im Verarbeitenden Gewerbe (40 330 Beschäftigte), dem Handel (25.331), dem Gesundheitswesen (16 147) und in Heimen und dem Sozialwesen (16 369).

Zur Frage, wie der Fachkräftebedarf gedeckt werden kann, sagt Stefanie Adam, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Trier: „Wir müssen gleichzeitig an mehreren Stellschrauben drehen, um den Fachkräftebedarf in unserer Region zu decken.“ Rund 50 Prozent der arbeitslosen Menschen verfügten nicht über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Bei 80 Prozent der Stellenausschreibungen würden jedoch Mitarbeitende gesucht, die mindestens über Fachkräfteniveau verfügen. Adam: „Menschen aus- und weiterzubilden ist somit eine der wichtigsten Aufgaben am Arbeitsmarkt. Und das gilt natürlich für Menschen, die bereits seit Langem in Deutschland leben, genauso wie für Geflüchtete.“

Migranten könnten dazu beitragen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Geflüchtete Menschen unterstützt die Agentur für Arbeit mit verschiedenen Förderprogrammen. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Aus- und Umschulungen zu finanzieren und Arbeitgebende bei der Integration zu unterstützen,“ sagt Adam. Darüber hinaus gebe es Programme zur Anwerbung ausländischer Fachkräfte. „Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz hat hier neue Möglichkeiten geschaffen, vor allem Einwanderung in die Branchen zu erleichtern, in denen der Fachkräftebedarf besonders groß ist. In der Region Trier profitieren wir bereits von verschiedenen Kooperationen zur Anwerbung ausländischer Fachkräfte zum Beispiel in der Gastronomie und Hotellerie sowie der Elektro- und Metallbranche.“ So hätten Anfang September zwölf neue Auszubildende für Elektro-Berufe aus Tunesien ihre Ausbildung begonnen.

Zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte für die Pflege hat die Bundesagentur für Arbeit laut Adam ein eigenes Programm aufgesetzt – Triple Win. In enger Zusammenarbeit mit den Arbeitsverwaltungen in Partnerländern wie Bosnien-Herzegowina, den Philippinen, Tunesien sowie Vietnam würden Interessierte für die Arbeit in der Pflege gewonnen. Kliniken, Pflegeeinrichtungen und BewerberInnen würden während des gesamten Vermittlungsprozesses begleitet und beraten.

Weitere Infos unter www.­arbeitsagentur.de/vor-ort/zav/triple-win/triple-win-pflegekraefte

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