Falscher Stein am falschen Platz?

Ein rund drei Tonnen schwerer Sandsteinquader an der Saarspitze ist für Albert Kohley (61) aus Obermennig ein Stein des Anstoßes. "Das ist der falsche Stein am falschen Platz", sagt er.

 Albert Kohley mit Computer-Ausdrucken von der Saarspitze. Mit ihnen will er dokumentieren, dass der „Feuerstein“, auf dem er sitzt, der falsche Stein am falschen Platz ist.TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Albert Kohley mit Computer-Ausdrucken von der Saarspitze. Mit ihnen will er dokumentieren, dass der „Feuerstein“, auf dem er sitzt, der falsche Stein am falschen Platz ist.TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz. (kdj) Es ist nicht nur der Stein, über den Kohley sich ärgert, sondern auch die Eisenplatte, die vor dem Quader im Gras liegt und verkündet "Feuerstein - früher Badeplatz der Konzer". Das "Denkmal" liegt auf der linken Saarseite vor der Mündung der Saar in die Mosel zwischen der Brücke nach Konzerbrück und der Eisenbahnbrücke. Kohley: "Ungefähr hier hat es wirklich einen Badeplatz gegeben - aber am rechten Saarufer, und der war rund 200 Meter flussabwärts." Zum Beweis zeigt er ein mehr als 50 Jahre altes, stark verblichenes Foto, das am gegenüberliegenden Ufer im Bereich der Saar-Mündung etwas zeigt, was ein großer Steinbrocken sein kann. "Das war der echte Feuerstein."

Woher der heute 61-Jährige das weiß? "Ich habe selber da gebadet, zusammen mit meinen Eltern. Viel ist von der damaligen Wasserführung nicht übrig geblieben. Die Saarspitze ist abgetragen, Saar und Mosel sind für die Schifffahrt verbreitert worden. Und die Saar führt heute sauberes Wasser. Damals war sie schwarz vom Kohlenstaub der Saarberg AG."

Der sogenannte Feuerstein hatte mit dem Badeplatz nur soviel zu tun, dass er vor dem Badeplatz im Wasser lag. Kohley erinnert sich: "Der Stein war ein großer glatter Kieselstein, ungefähr zwei Meter lang und hatte einen Durchmesser von 70 bis 90 Zentimetern. Der hieß bei uns deshalb Feuerstein, weil Funken sprühten, wenn wir mit einem anderen Kieselstein kräftig draufgeschlagen haben."

Was jetzt am falschen Saarufer liegt, kann keinesfalls der Feuerstein vom Badeplatz sein - den die Inschrift großzügig auf die linke Saarseite verlegt. Kohlhey: "Badeplatz der Konzer? Hier war damals eine Sandbank, vom Kohlendreck geschwärzt."

Wo der echte "Feuerstein" geblieben ist, weiß Albert Kohley nicht. Er hat bei allen Leuten, die es wissen müssten, nachgefragt und keine Antwort bekommen. "Ich glaube, den hat irgendjemand geklaut und in seinem Garten aufgestellt." Eine Theorie, an deren Stichhaltigkeit niemand so recht glauben mag; denn das wäre nur mit schwerem Gerät möglich gewesen

Wie ist Ihre Meinung zu dem Thema? Was wissen Sie von dem Feuerstein? Schreiben Sie uns per Mail oder Fax (0651/7199-990). Bitte kompletten Namen und Anschrift nicht vergessen.

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