Freizeit & Erholung Spielen, wandern, Natur erkunden

Greimerath · Greimerath hat eine neue Attraktion für Urlauber und Einheimische. Auf einem sechs Kilometer langen Familien- und Erlebnisweg können Besucher viel über die heimische Tierwelt erfahren.

 Der Holz-Zug gefällt ihnen sichtlich gut: Kinder der Grundschule Greimerath gehören zu den ersten Besuchern, die bei der Eröffnung des neuen Familien- und Erlebniswegs die Stationen erkunden.

Der Holz-Zug gefällt ihnen sichtlich gut: Kinder der Grundschule Greimerath gehören zu den ersten Besuchern, die bei der Eröffnung des neuen Familien- und Erlebniswegs die Stationen erkunden.

Foto: Florian Blaes

Es regnet in Strömen auf dem Greimerather Dorfplatz, wo sich aus besonderem Anlass an diesem Morgen einige Menschen versammelt haben. Der neue Familien- und Erlebnisweg soll feierlich eröffnet werden. Und Ortsbürgermeister Edmund Schmitt will sich durch das schlechte Wetter davon auch nicht abhalten lassen. Kurzerhand bildet er mit den Gästen Fahrgemeinschaften, um zur neuen Attraktion am Rande des Naturschutzgebiets Panzbruch zu gelangen. Ursprünglich war eine Wanderung dorthin geplant gewesen.

An Station zwei des neuen Wegs warten schon die Kinder der örtlichen Grundschule unter einem großen Zelt, die Eröffnung kann beginnen. „Ich begrüße alle, die zu diesem Projekt etwas beigetragen haben“, verkündet der Ortschef. Der Pastor habe sich zwar entschuldigt. „Aber den Segen erteilt uns ja heute auf besondere Weise der Petrus von oben“, scherzt Schmitt.

Der neue Familien-, Spazier- und Erlebnisweg ist rund 6,3 Kilometer lang, Ziel und Startpunkt liegen am Dorfplatz. Besonders Familien mit Kindern sollen dort künftig mit Natur und Kultur in Kontakt kommen. Der Naturpark Saar-Hunsrück hat das Projekt der Ortsgemeinde finanziell unterstützt. Dort heißt es, dass die Kenntnis über heimische Arten nachweislich schwinde. Daher sei es wichtig, Erfahrungsmöglichkeiten vom Kindesalter an zu schaffen Ein Gefühl für die heimische biologische Vielfalt sei die Grundvoraussetzung für deren Erhalt.

An acht Erlebnisstationen und Informationstafeln können künftig kleine und große Naturforscher auf Spurensuche in der Tierwelt des Hochwalds gehen und die speziellen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Tiere kennenlernen. Die Besonderheit des Naturerlebniswegs ist die Verknüpfung von Informationen zu Tierverhalten mit sportlichen Bewegungsanreizen. So können die Nutzer beispielsweise staksen wie der Schwarzstorch, schleichen wie die Wildkatze oder springen wie der Feldhase. An der zweiten Station erinnert außerdem eine Holz-Lok mit Anhänger an den Torf- und Eisenerzabbau früherer Zeiten. Auch eine Aussichtsplattform und eine Matschtischanlage finden sich am Erlebnisweg. Die gesamte Wanderstrecke ist für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geeignet und somit barrierefrei. Platz zum Ausruhen finden Groß und Klein auf den zahlreichen Ruhebänken.

Am Start- und Zielpunkt ist eine wetterfeste Box installiert, aus der die Grundschüler, bevor sie sich auf dem Weg machen, einen Flyer entnehmen. Mit diesem werden sie von Station zu Station geleitet und können nach jeder Lösung einen Stempel eines „Patentieres“ abholen. Die Kinder erwandern den Weg unter dem Motto „Auf zum Fuchsgeburtstag, mit Grimhold die Natur entdecken.“

Der neue Weg inmitten des Naturparks leiste einen Beitrag zur touristischen Infrastruktur, steigere aber auch die Wohnqualität vor Ort, lobt Naturpark-Geschäftsführerin Gudrun Rau bei der Einweihung. Der Weg treffe „den Nerv der Zeit“ mit dem Ziel, Kinder in die Natur zu locken. Rau dankt ausdrücklich den vielen ehrenamtlichen Helfern und politischen Gremien in Greimerath, die wie ein Zahnrad ineinandergegriffen und zusammengearbeitet hätten. Martin Alten, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell und zugleich Vorsitzender des Vereins Hochwald Ferienland lobt: „Es ist ein toller Weg nicht nur für die Gäste aus der Region, sondern auch für die Einheimischen. Man kann hier vieles verbinden: Wandern, spielen, Natur erleben und zur Ruhe kommen.“

Gekostet hat der Erlebnisweg insgesamt etwa 42 000 Euro, rund 33 600 Euro hat der Naturpark übernommen. Nach der Eröffnung singen die Grundschüler einstudierte Tierlieder, die Gäste stärken sich bei Würstchen und Getränken. „Jetzt muss nur noch das Wetter besser werden, damit möglichst viele Gäste zu uns kommen“, sagt Ortschef Schmitt.

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