Familientag für Menschen mit und ohne Behinderung

Der Arbeitskreis "Integration für Menschen mit Handicap" des lokalen Bündnisses für Familie in Saarburg gestaltet am 30. Mai wieder einen Aktionstag im Mehrgenerationenhaus der alten Glockengießerei.

Saarburg. (dt) Eine der aktivsten Gruppen im lokalen Bündnis für Familie Saarburg sei der Arbeitskreis "Integration für Menschen mit Handicap", sagt Anette Barth, die Kulturbeauftragte der Stadt. Nach dem nachhaltigen Erfolg des letztjährigen Aktionstages wird die Veranstaltung am Sonntag, 30. Mai, ab 13 Uhr neu aufgelegt. Das Motto lautet "Draußen - Mittendrin", erläutern die Mitglieder des Arbeitskreises beim Pressetermin mit dem TV. Die Aktiven wollen erreichen, dass Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen und psychischen Problemen nicht außerhalb der "normalen" Welt leben müssen. "Wir wollen sie aus der Tabuisierung rausholen", sagt Anette Barth.

Diskutieren und feiern



Am Aktionstag soll, neben ernsthaften Diskussionen, auch Spaß und Freude vermittelt und ein Fest gefeiert werden. Musik sowie ein kleines Speisen- und Getränkeangebot werden den Tag auflockern.

Ganz wichtig: Jeder ist willkommen, selbstverständlich auch nichtbehinderte Menschen. Ein Forum mit lokalen und überregionalen Experten verschiedener Institutionen, die zum Thema "Mit Volldampf in die Krise - braucht unsere Gesellschaft Entschleunigung?" diskutieren, steht im Mittelpunkt des Familientages. Es soll kontrovers diskutiert werden. "Wir alle sind gefährdet, niemand ist zum Beispiel vor dem ,Burnout' gewappnet", sagen die Veranstalter. "Wir wollen Menschen mit Problemen Mut machen, aus ihrem Mauseloch herauszukommen. Der Fall des Fußballtorwartes Robert Enke, der sich wegen seiner Depressionen das Leben genommen hat, zeigt doch, wie wichtig das Thema ist!", sagt Svenja Heinrichs vom Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer.

Für Scham besteht kein Grund



Trotz des ernsten Themas soll es aber ein belebender Tag werden, kein geschlossener Zirkel, der realitätsfremd diskutiert, hofft Barth. Kilian Zender von der Lebenshilfe in Konz fügt hinzu: "Psychische Auffälligkeiten, die sich zum Beispiel in Suchtkrankheiten äußern, nehmen heutzutage rapide zu, niemand sollte sich dafür schämen müssen". Extra Programm Familientag "Lokales Bündnis für Familie Saarburg" am Sonntag, 30. Mai, von 13 bis 18 Uhr: Mehrgenerationenhaus Saarburg: 13 Uhr Prolog zum Thema "Ich bin davon überzeugt, dass wir heutzutage viel zu wenig langsam sind" nach Robert Walser, musikalisch interpretiert von Richard Bauer, gesprochen von Anette Barth; "Mit Volldampf in die Krise - braucht unsere Gesellschaft Entschleunigung? Diskussionsrunde mit Experten; 15 Uhr "Musikalische Reise um die Welt", Theatergruppe der Lebenshilfe Konz; ab 16 Uhr Trommelgruppe Hofgut Serrig und Mutterhaus Trier; Ausklang. (dt)

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