Hermeskeil. Die Lichteffekte verblüffen. Wie aus dem Nichts tauchen aus klar strukturierten Gemälde aufsteigende Heißluftballone auf. Für die ungewohnte Form der Malerei trug Künstlerin Michaela Knospe mehrere Farbschichten übereinander auf. Gleich nebenan staunen die Besucher über die Aquarelle von Beatrix Mittmann-Hotz. Sie hat bei deren Entstehen die Nass-in- Nass-Technik angewandt. Die "harmonisch komponierten" Bilder drückten Leichtigkeit und Lebensfreude aus, sagte Peter Valerius, Laudator der Eröffnungsveranstaltung des 22. Hermeskeiler Kulturherbstes. Im Namen des für das Programm verantwortlich zeichnenden Arbeitskreises, dem künftigen Beirat Kultur, stellte er die Künstlerinnen vor. Die Hermeskeilerin Mittmann-Hotz sehe das Malen als Ausgleich zu ihrem Beruf als Medizinische Fachangestellte. Vor allem aber sei es für sie die "Fortsetzung eines Traums mit anderen Mitteln".
Knospe, in Greimerath lebende erfolgreiche Kinderbauchautorin und Grundschullehrerin, beweise mit ihren Lichtinstallationen ein weiteres Mal ihre Vielseitigkeit.
Premiere für neuen Stadtchef

Die unterschiedlichen Gemälde sind in den nächsten Wochen in der Volksbank Hochwald-Saarburg zu sehen.
Laut Vorstandsmitglied Werner Dellwing lädt sie bereits seit 2000 zu den Eröffnungsveranstaltungen ein. "Kunst verbindet und bringt uns einander näher", lobte er die "frische, freundliche und einladende" aktuelle Ausstellung. Formell eröffnete Stadtbürgermeister Mathias Queck den Kulturherbst. Für ihn war es eine Premiere. Anknüpfend an ein Zitat von Albert Einstein lud Queck ein, die bis 12. Oktober gebotenen "Früchte" zu genießen: "Hermeskeil ist in den nächsten Wochen reich an Farben und Klängen." Wie berichtet stehen zehn weitere Veranstaltungen mit Musik, Literatur, Kabarett und Puppenspiel auf dem Programm.
Die Eröffnung umrahmte ein Gesangsensemble der Musikschule des Landkreises Bernkastel-Wittlich. Bariton Michael Berres, Mezzosopranistin Barbara Brandt und Sopranistin Stephanie Zang beeindruckten mit Musical-Kostproben. Danach ging es genießerisch weiter mit edlen Tropfen des Weinguts Hellershof-Zilliken aus Nittel.
Die Besucher zeigten sich von den gezeigten Werken beeindruckt. Zwei Hermeskeilerinnen waren beeindruckt von Knospes Werken aus verschiedenen Farbschichten. "Absolut faszinierend", fand Heike Wagner die Lichtinstallationen, an denen Janine Wagner das "Unerwartete" in Bann zog. Es sei verblüffend, wenn plötzlich ein völlig anderes Bild erscheine, was wechselnde Beleuchtungen bewirkten. "Toll ist das, ganz klasse und supertolle Effekte. So etwas habe ich noch nie gesehen", schwärmte auch Mechthild Berres. Auch die Aquarelle von Mittmann-Hotz lobte sie in den höchsten Tönen. Alle Motive hätten "dieses totale Weiche, Wärmende" und spiegelten Stille und sehr viel Harmonie wieder. "Es ist eine tolle Ausstellung - wie immer", sagte der Hermeskeiler Jörg Hartig. Etwas ganz Besonderes sei, dass dieses Mal eine Künstlerin aus der Stadt dabei ist. Hartig ist seit mehr als zehn Jahren bei der Eröffnungsvernissage dabei: "Ich komme immer sehr gerne hierher." urs