Hermeskeil/Thalfang. Die Eröffnung des Nationalparks rückt näher. Jetzt gibt es ein weites Gremium, das sich mit seiner Entwicklung befasst. Neben dem Starterteam Nationalpark, in dem Bedienstete von Landesforsten schon seit geraumer Zeit die Eröffnung des Schutzgebietes im Frühjahr 2015 vorbereiten, hat sich ein Starterteam Regionalmanagement konstituiert.
Dessen Aufgabe ist es, die Weichen für die Regionalentwicklung zu stellen. Hauptzielrichtung: die Entwicklung touristischer Angebote. In einer Absichtserklärung, die inzwischen alle Kommunen in der Nationalpark-Region - die Verbandsgemeinden Hermeskeil, Thalfang, Birkenfeld, Herrstein und Rhaunen, die Kreise Birkenfeld, Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich und die Stadt Idar-Oberstein - unterzeichnet haben, heißt es: "Wir, die Landräte und hauptamtlichen Bürgermeister möchten mit einem auf Langfristigkeit ausgelegten regionalen Entwicklungsprozess unsere gemeinsame Region in eine gute Zukunft führen." Dabei sollen unter anderem die vorhandenen Sehenswürdigkeiten und Premiumwanderwege herausgestellt werden.
Das Starterteam soll auch bereits erste Projekte zum Laufen bringen. Der Birkenfelder Landrat Matthias Schneider, der die Federführung innehat, erläuterte bei einem Pressetermin, dass es bei Gesprächen mit dem Land jetzt darauf ankomme, Mittel und Wege zu finden, damit finanzschwache Kommunen, die bei der Förderung durch EU-Programme ihren Eigenanteil nicht aufbringen können, vom Entwicklungsprozess nicht ausgeschlossen bleiben.
Der Geschäftsführer der Leader-Arbeitsgruppe (LAG) Erbes-kopf, Werner Haubrich, informierte über geplante Vorhaben im Rahmen der Leader-Förderung rund um den Nationalpark: Es ist angedacht, in Neuhütten-Muhl (VG Hermeskeil) ein Köhlerdorf einzurichten, dass eventuell als Ausgangspunkt für Ranger-Touren im Schutzgebiet dienen könnte. In Mackenrodt, Kreis Birkenfeld, ist der Bau einer "Streuobsteria" mit eigener Kelterei vorgesehen. "Aus der VG Thalfang liegen uns zurzeit noch keine konkreten Projekte vor", sagte Haubrich auf Anfrage unserer Zeitung.
Im Gespräch sind dort unter anderem eine Dampflok als Besuchermagnet auf der Strecke Morbach-Thalfang, eine Art Dorfkrankenschwester und die Instandsetzung älterer Bausubstanz. Der Wirtschaftsförderer des Kreises Birkenfeld, Michael Dietz, wurde mit der kommissarischen Leitung des Starterteams beauftragt (siehe Extra). Der Kreis St. Wendel wird sich vorerst nicht an der Finanzierung des Regionalmanagements beteiligen - weil man schon seit zehn Jahren selbst ein solches betreibe, wie der dortige Landrat Udo Recktenwald anmerkte.Extra