Tawern. Die Gemeinde Tawern muss sich beeilen. Um noch Fördermittel vom Kreis Trier-Saarburg zu bekommen, muss sie die Entwürfe für den geplanten Kindergarten-Ausbau für 920 000 Euro in den nächsten Wochen vorlegen. Der Jugendhilfeausschuss, der darüber entscheiddet, tagt am 25. September.
Die Gemeinde erhofft sich Zuschüsse in Höhe von insgesamt 307 000 Euro. Der Kreis könnte 212 000 beisteuern, vom Land erwartet die Gemeinde 95 000 Euro. Der Kindergarten muss ausgebaut werden, weil ab 2013 ein Rechtsanspruch für Kinder unter drei Jahren auf einen Betreuungsplatz besteht. Von solchen Krippenplätzen sollen in Tawern etwa zwölf entstehen.
"Wir wollen schon im August 2013 die neue Krippengruppe beziehen", zeigt sich Ortsbürgermeister Josef Weirich optimistisch. Ein Bauzeitplan ist in vier Wochen zu erwarten. Dann muss die Kita und die Gemeinde noch abklären, wie der Betrieb während der Bauphase aufrecht erhalten wird.
Neben dem Kindergarten stehen weitere größere Investitionen in den nächsten beiden Jahren an: Für die Ausfinanzierung des neuen Bürgerhauses (der TV berichtete) gibt die Gemeinde 216 000 Euro aus, für die Erschließung von Bauland in Fellerich sind 260 000 Euro vorgesehen. Hier gibt es noch Probleme beim Grunderwerb, die Eigentümer wollen zum Teil ihr Land nicht verkaufen. "Wenn die nicht zum Verkauf bereit sind, beenden wir das Kapitel", sagte Peter Greif, Ortsvorsteher von Tawern-Fellerich.
Um die neuen Projekte zu bezahlen, nimmt die Gemeinde fast 1,5 Millionen an neuen Krediten auf. Die Schulden von Tawern steigen von 1,5 Millionen 2011 auf 2,1 Millionen 2012 und 2,8 Millionen im Jahr 2013.
"Wenn ich weiß, dass die Verbandsgemeinde ein Schwimmbad plant, das über die Umlage von den Ortsgemeinden finanziert wird, macht mir das Sorgen", sagte CDU-Fraktionssprecher Thomas Müller zum Haushalt. Die Abgaben von Gemeinden an Kreis und VG wurden 2012 erhöht - insgesamt zahlt Tawern jährlich mehr als 1,2 Millionen Euro an die übergeordneten Kommunen. Trotzdem stimmten die zehn CDU-Ratsmitglieder für den Haushaltsentwurf.
Die acht SPDler stimmten zwar dem Kindergartenausbau zu, lehnten den Haushalt aber ab. Fraktionschefin Karla Kroon begründete das mit den 280 000 Euro, die die Gemeinde für die Rechtsberatung im Rahmen des gescheiterten Golfparkprojekts in den vergangenen Jahren ausgegeben hat. Weitere 40 000 Euro sind für 2013 eingeplant. cmk