Fast so schön wie ein Biergarten

MEHRING. (ka) Mehrings alte Kläranlage hat sich in ein modernes Pumpwerk verwandelt. Bei der offiziellen Vorstellung durch die Ortsgemeinde und die Verbandsgemeindewerke Schweich hatten die Bürger Gelegenheit, sich von den Vorzügen der neuen Einrichtung zu überzeugen. Rückstauprobleme gibt es so gut wie keine mehr.

 Bürger und Kommunalpolitiker informieren sich über das neue Pumpwerk in Mehring.Foto: Elmar Kanz

Bürger und Kommunalpolitiker informieren sich über das neue Pumpwerk in Mehring.Foto: Elmar Kanz

Die alten, nicht gerade attraktiven Bauten sind verschwunden. Ein kleiner, in dezenten Farben gehaltener Neubau beherbergt die Technik. Das Regenüberlaufbecken ist zwar groß, wirkt aber nicht so unheimlich und beängstigend wie andere Behälter dieser Art. Einladend, freundlich und in frischem Grün präsentiert sich das reizvoll am Fuße der Mehringer Weinberge gelegene Areal. Die ehemals üblen Gerüche haben sich weitgehend verflüchtigt. Es ist fast der ideale Platz für einen Biergarten.Bohr-Spezialist kam eigens aus Amerika

Technisch hat sich Beeindruckendes getan. Manfred Gressnich, Leiter der Verbandsgemeinde-Werke Schweich, informierte: "Aus der alten Kläranlage entstand ein Pumpwerk mit Regenüberlaufbecken. Durch einen unter der Mosel verlegten Düker gelangt das Abwasser zum Gruppenklärwerk Riol am anderen Flussufer. Die Bohrung, zu der eigens ein Off-Shore Spezialist aus USA eingeflogen wurde, war eine Meisterleistung. Durch Optimierung der Regenwasserpumpen wird der Rückstau bei starken Regenfällen entscheidend verringert." 1,2 Millionen Euro haben die Arbeiten gekostet. Der Zustand der Gewässer eines Landes sei für die Sicherung der Daseinsvorsorge von größter Bedeutung, betonte Bürgermeister Berthold Biwer. "Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Nachkommen nur gemietet", zitierte er warnend. Dies zeige die große Verpflichtung der Erwachsenen gegenüber Kindern und Kindeskindern. Man müsse nicht in der Wüste Durst gelitten haben, um zur Erkenntnis zu gelangen: "Ohne Wasser kein Leben, nicht für Pflanzen, nicht für Tiere und erst recht nicht für den Menschen."Reis: Die Mehringer freuen sich

Die Verbandsgemeinde Schweich hat bei der Abwasserbeseitigung schon frühzeitig die Weichen gestellt. 1983 wurde das Gruppenklärwerk Riol in Betrieb genommen, 1993 folgte Naurath (Eifel), und seit 1997 arbeitet die Kläranlage in Leiwen. Mit dem Anschluss des Pumpwerkes Mehring an das Gruppenklärwerk Riol sind alle Ortslagen der Verbandsgemeinde Schweich versorgt. Den Aspekt "Wasser als Gefahr für die Menschen und ihre Anwesen" unterstrich Mehrings Ortsbürgermeister Helmut Reis. "Wir Mehringer sind in dieser Hinsicht gebrannte Kinder", sagte er und erinnerte an die schweren Unwetter und Überschwemmungen der vergangenen Jahre. Gemeinde und Verbandsgemeinde hätten dem aber nicht tatenlos zugesehen, sondern das getan, was getan werden konnte. Seit zwei Jahren laufe das Pumpwerk ohne Probleme. Die Rückstaugefahr sei entschärft. Helmut Reis: "Das freut die Anlieger, und das freut auch den Ortsbürgermeister. Die Mehringer sollen sehen, was hier entstanden ist."

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