Feinster irischer Folkrock im Ducsaal

Freudenburg · Mit authentischer und handgemachter Musik ist der Ducsaal in den vergangenen 30 Jahren bekannt geworden. Die hessische Band Paddy goes to Holyhead passt mit ihrem irischen Folkrock gut in diese Tradition und tritt daher in regelmäßigen Abständen auf der Bühne in Freudenburg auf.

 Klingen wie echte Iren: Die Hessen Kalle Spriestersbach, Nicole Ansperger, Paddy Schmidt, Uhu Bender und Jo Naumann (von links) wirken als Paddy goes to Holyhead sehr authentisch. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Klingen wie echte Iren: Die Hessen Kalle Spriestersbach, Nicole Ansperger, Paddy Schmidt, Uhu Bender und Jo Naumann (von links) wirken als Paddy goes to Holyhead sehr authentisch. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Freudenburg. "Nein, mit der britischen Popgruppe Frankie goes to Hollywood haben wir nichts zu tun, auch wenn unser Name so ähnlich klingt", stellt der Sänger und Bandleader Paddy Schmidt klar. Seine Formation Paddy goes to Holyhead hat sich seit mehr als 20 Jahren irischem Folkrock verschrieben.

Hafen als Namensgeber


Holyhead - das ist der walisische Fährhafen, von wo aus Generationen von Iren vor der Armut in ihrem Land manchmal bis ans Ende der Welt geflüchtet sind. Die Nöte der Migranten, wie es sie ja auch in Deutschland gibt, beschreiben die Lieder ebenso wie Fernweh, die Sehnsucht, Heimweh und das ewig junge Thema Liebe, wie es dramatischer als in dem Volkslied Whiskey in the Jar kaum beschrieben werden kann. "Meist spielen wir jedoch unsere eigenen Stücke", beeilt sich der Sänger, Gitarrist und Mundharmonikaspieler zu betonen.
Seine Stimme klingt sehr irisch, gekonnt in rauchigem Tonfall und irisch-englischer Aussprache. "Aber wir kommen aus Hessen", sagt Schmidt, was bei den Liedern kaum zu glauben ist. Rock- und Popelemente werden eingebaut. Und sogar vor Reggae- und osteuropäischen Elementen schreckt die Band nicht zurück.

Melancholie und Klamauk


Mal geht es sehr melancholisch zu, woran vor allem Geigerin Nicole Ansperger großen Anteil hat, mal gibt es ein bisschen Klamauk auf der Bühne. Doch immer klingt alles sehr authentisch und stimmig.
"Gerade das lieben wir an dieser Musik, die doch noch von den alten Kelten abstammt", erklärt Paddy Schmidt. Die Kelten hätten doch nie etwas aufgeschrieben, was bis heute mit vielen Versionen ein und desselben Stückes nachwirkt.
Fast so lange wie es die Band gibt, sind sie in mehr oder weniger kurzen Abständen Gäste im Freudenburger Ducsaal. Schmidt weiß: "Inhaber Manfred Weber lässt hier keinen Musiker auf die Bühne, der sein Handwerk nicht versteht."
Die rund 100 Besucher des jüngsten Konzerts sangen sogar mit, was bei den besonders irisch betonten Versen nicht gerade einfach ist. Lustig war es fast durchgehend - besonders bei Titeln wie The Dragon (Der Drache), gewidmet allen Schwiegermüttern dieser Welt. doth
Extra

Die nächsten drei Konzertabende im Ducsaal: Samstag, 13. Oktober: Brothers in Arms, Dire Straits Tribute; Sonntag, 14. Oktober: The Fixx, britischer New Wave aus den 1980er Jahren mit Originalbesetzung; Freitag, 19. Oktober: Geoff Achison, australischer Blues.doth Weitere Infos mit Öffnungszeiten und Kartenvorverkauf im Internet unter www.ducsaal.de

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