Fels weicht Badegästen

KORDEL. Auf der L 43 von Kordel nach Daufenbach haben wie angekündigt die Reparatur- und Verbreiterungsarbeiten begonnen. Der federführende Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Trier hofft auf eine Fertigstellung im November.

 Mit schwerem Gerät ins Felsgestein: Inzwischen wurde mit Baggern begonnen, entlang der Landesstraße Platz für den geplanten Fußgängerweg zu schaffen. Foto: Friedhelm Knopp

Mit schwerem Gerät ins Felsgestein: Inzwischen wurde mit Baggern begonnen, entlang der Landesstraße Platz für den geplanten Fußgängerweg zu schaffen. Foto: Friedhelm Knopp

Erneuert, befestigt und verbreitert wird ein rund 700 Meter langer Straßenabschnitt, der etwa vom Ortsausgang Kordel bis kurz vor die Einfahrt zum Freibad reicht. Die besondere Lage der Straße bereitet den Bauleuten einige Probleme: Aus Richtung Kordel gesehen fließt etwas unterhalb des linken Fahrbahnrandes die Kyll. Diese Uferseite ist gegen das Wasser durch eine durchgehende Untermauerung gesichert. Allerdings hat sich die Kyll an zwei Stellen gegen dieses Bauwerk durchsetzen können – dort wurde die Untermauerung unterspült, sackte ab und drohte ganz wegzubrechen. Es besteht dringender Reparaturbedarf. Ein sicherer Fußweg zum Bad soll entstehen

Anders ist die Situation am rechten Straßenrand, der auf etwa 400 Metern Länge durch eine massive, bis zu zehn Metern hohe Felswand begrenzt wird. Zur Sicherheit der zu Fuß zum Freibad strebenden Gäste ist dort ein 1,50 Meter breiter Bürgersteig geplant. Bisher mussten sich Fußgänger und Autos die Fahrbahn teilen. Um Raum für den Bürgersteig zu schaffen, wird nun zunächst die Felswand von Baggern der beauftragten Firma Schnorpfeil abgeschabt. LSV-Mitarbeiter Stefan Moritz, der die Bauaufsicht führt: "Wir müssen mit dem Bürgersteig in die Felswand hinein. Ein Verbreiterung auf der Gegenseite ist nicht möglich, da dort die Kyll wegen des Hochwasserschutzes nicht weiter eingeengt werden darf."Und dies alles soll laut Moritz bis Anfang November erledigt sein, falls das Wetter mitspielt: Felswand abgetragen – Felsen und Überhänge mit Ankern, Betonplomben und Fangnetzen gesichert – eingebrochene Untermauerung zum Kyllufer saniert – Gehweg angelegt und neue Fahrbahndecke aufgetragen. Gesamtkosten des Projekts: rund eine Million Euro. Stefan Moritz und seine Kollegen vom LSV Trier kennen auch die Kritik, die in Kordel und auf der Fidei insbesondere über die Vollsperrung laut wurde. Doch gegen eine teilweise Öffnung spricht schon die hoch mit roten Felsbrocken zugeschüttete Fahrbahn, über die sich ein Bagger mit Gleisketten seinen Weg bahnt. Moritz: "Hier wird doch deutlich, dass wir in dieser Bauphase nur bei Vollsperrung arbeiten können – auch aus Gründen der Sicherheit."Doch warum wurde nicht schon im Winter mit den Arbeiten begonnen? Die Antwort des Straßenbauer: "Weil das witterungsabhängige Tätigkeiten mit Beton und Asphalt sind. Man kann niemanden bei fünf Grad Minus zu Verankerungsarbeiten in den Fels schicken."Verkürzte Saison im Kylltal

Die Freunde des Kordeler Freibades – darunter auch viele Ehranger und Biewerer – müssen sich also auf eine verkürzte Saison im Kylltal einstellen. Auch für die Bewohner der Fidei werden die kommenden Monate nicht leicht – ihre einzige direkte Zufahrt nach Kordel und zur B 51 ist abgeschnitten. Der Weg nach Trier führt allein über Ehrang/Quint. Dazu Stefan Moritz: "Das Problem ist die besondere geographische Situation dieser Straße. Es gibt einfach keine geeignete Umleitungsstrecke. So bleibt zwangsläufig nur der Weg über Ehrang."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort