Nittel/Machtum. "Wain schmaachen" heißt es auf der Machtumer Seite, St.-Rochus-Kirmes in Nittel. Doch die beiden Feste sind seit einigen Jahren zu einem Großereignis für die Menschen an der Obermosel zusammengelegt worden. Das deutsch-luxemburgische Weinhappening wurde sogar schon von der Europäischen Union als vorbildliche Veranstaltung im Sinn einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit erwähnt. Der besondere Clou: die Menschen auf beiden Seiten der Mosel haben die Möglichkeit, kostenlos mit einem Schiff überzusetzen. Das macht die Nähe der beiden Orte zueinander weit anschaulicher als der Umweg über die Brücke in Grevenmacher.
Neben den zahlreichen Möglichkeiten zum Essen und Trinken - in Machtum beispielsweise bieten die lokalen Winzer rund 50 Weine zum Verkosten inklusive Probierglas für fünf Euro an - lockt auch ein umfangreiches kulturelles Programm zum Besuch an der Obermosel. Von einer Kunstausstellung über ein Rockfestival (beides in Machtum) bis hin zur Wahl der siebten Saar-Obermosel-Weinkönigin (Nittel) reicht das Angebot. Zusätzlich gibt es in Nittel das gängige Kirmesangebot mit Fahrgeschäften und Losbuden, ein großes Feuerwerk am Freitagabend, 19. August, sowie diverse musikalische Auftritte aller Stilrichtungen.
Der Höhepunkt der gemeinsamen Feierlichkeiten ist aber zweifellos das Gemeinschaftsfest am Sonntag, 21. August. Für die Schiffspassage zwischen Nittel und Machtum von 11 bis 22 Uhr wurde das Fahrgastschiff "Wappen von Trier" gechartert. Gegenseitige Besuche der lokalen Politiker und der Vertreter der Ortsvereine sowie diverse Ansprachen bilden den Rahmen für ein großes Nachbarschaftsfest. Das hat sich herumgesprochen. "Mittlerweile kommen die Gäste von weit her, um unser einzigartiges Weinhappening zu besuchen", sagt der Machtumer Winzer Claude Pundel vom gemeinsamen Organisationsteam. jbo