Feuchtgebiet mit Zukunftsaussichten

Noch ist es nur eine Idee. Wird sie Wirklichkeit, dann bekommt Wawern vielleicht schon in zwei Jahren einen attraktiven Naturpark, der - in der Phase der Vor-Überlegungen - als "Extensiv-Beweidungsprojekt" firmiert.

 Eine imponierende Aussicht auf das Areal, das den künftigen Naturpark beherbergen soll. Rechts im Bild: Wawerns Bürgermeister Hans Greis. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Eine imponierende Aussicht auf das Areal, das den künftigen Naturpark beherbergen soll. Rechts im Bild: Wawerns Bürgermeister Hans Greis. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Wawern. Wie ein riesiges Amphitheater liegt das Wawerner Bruch im Dreieck zwischen Bundesstraße 51, Landesstraße 137 und Kreisstraße 132. Nur der Name und das von Baum- und Buschwerk halb verborgene Kreiswasserwerk verraten, dass die rund 44 Hektar große Fläche landwirtschaftlich kaum sinnvoll genutzt werden kann. "Da ist es zu nass", weiß Bürgermeister Hans Greis. "In meiner Kindheit sind ab und zu Rinder halb eingesunken, und wir hatten Probleme, die armen Tiere wieder rauszukriegen."Der Grundwasserspiegel ist im Lauf der Zeit stark abgesunken, aber das Gelände verspricht noch immer keinen annehmbaren, herkömmlichen landwirtschaftlichen Nutzen. Hier trafen und treffen sich bäuerliche und naturschützerische Interessen. Schutzwürdige Biotope lassen sich langfristig nur über eine angepasste Bewirtschaftung erhalten. Das war unter anderem eine Erkenntnis der Saarburger Gespräche, zu denen die Kreisverwaltung Trier-Saarburg, die Administration des Eaux et Forets (Luxemburg) und der Naturschutzbund (Nabu) Region Trier eingeladen hatten. Eine weitere Erkenntnis der Veranstaltungsteilnehmer: Landnutzer und Naturschützer müssen partnerschaftlich kooperieren, und der Naturschutz muss sich für die beteiligten Landwirte rechnen.Dies soll mit dem extensiv beweideten Gebiet Realität werden. Rückgezüchtete, nach ihrem in den 20er Jahren gelegentlich belächelten "Schöpfer" benannten "Heck"-Rinder und ebensolche Pferde sollen den eingezäunten Park bevölkern - streng abgeschirmt von Besuchern, für die Beobachtungsstationen errichtet werden sollen. Jeder direkte Kontakt zu den Tieren soll so verhindert werden.Noch muss untersucht werden, ob das Wawerner Bruch tatsächlich für das geplante Experiment geeignet ist: Nach den derzeitigen Kenntnissen gibt es nicht genügend echte Trockenflächen, auf denen Rinder und Pferde aufhalten können. Auch müssen möglichst naturnahe Unterstände gebaut werden.In der Vorstellung der Initiatoren bewirtschaften private Betreiber den Park, so wie beispielsweise im luxemburgischen Mensdorf. Ihre Produkte werden vornehmlich von der gehobenen Gastronomie gekauft und mit Erfolg verwertet. Davon überzeugten sich die Tagungsteilnehmer bei einem Mittagessen im ebenfalls luxemburgischen Betzdorf. Hans Greis und sein Rat zeigten sich durchaus interessiert an dem Projekt, das die Gemeindekasse nicht belasten wird. Greis beim Blick auf das "Amphiteater": "So etwas bietet sich geradezu an."

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