Feuer zerstört Wald bei Taben-Rodt

Taben-Rodt-Hamm · Mehr als 200 Feuerwehrleute haben in der Nacht von Montag auf Dienstag und am Dienstagmittag einen Waldbrand bei Taben-Rodt gelöscht. Das Feuer wurde nach bisherigen Erkenntnissen durch Funkenschlag nach einem Kurzschluss in einem Stromkabel ausgelöst. In Taben-Rodt und Serrig fiel in der Nacht zum Dienstag der Strom aus.

 Flammen lodern in der Nacht von Montag auf Dienstag meterhoch. Das Feuer breitete sich bis zu 30 000 Quadratmeter aus. TV-Foto: Andreas Sommer

Flammen lodern in der Nacht von Montag auf Dienstag meterhoch. Das Feuer breitete sich bis zu 30 000 Quadratmeter aus. TV-Foto: Andreas Sommer

Taben-Rodt-Hamm. Eigentlich rückte die Feuerwehr am Montagabend gegen 21.45 Uhr aus, weil ein Brand an einem Strommast in der Straße Im Weiherfeld in Taben gemeldet wurde. Bei der Anfahrt sahen die Feuerwehrleute dann aber das weitaus größere Problem: Der Wald in der Ortslage Hamm unterhalb der Kreisstraße 128 in Höhe der Kapelle stand in Flammen.
Dieser Brand an einem Steilhang hielt die Feuerwehr stundenlang in Atem. "Das Gelände war von der Saar aus nicht zugänglich. Man kam zu Fuß nicht ran", sagt Stefan Sihr, der Kreisfeuerwehrinspekteur. So wurde einerseits mit dem Wasserwerfer des Löschbootes der Merziger Feuerwehr Wasser auf den Berg gespritzt.
"Von oben haben sich dann die Höhenretter der Saarburger Feuerwehr abgeseilt und gelöscht", erklärt Sihr. Neben dem unwegsamen Gelände machten wechselnde Windrichtungen den Wehrleuten das Leben schwer. "Nachdem wir mit dem Löschen begonnen hatten, drehte der Wind", sagt Sihr. Rund 200 Wehrleute waren im Einsatz - sie kamen zum Großteil aus Einheiten der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg, außerdem aus Merzig, Mettlach und Konz. Gegen zwei Uhr waren die Löscharbeiten beendet. Die Feuerwehr Taben-Rodt hat die ganze Nacht Brandwache gehalten. Sie war bis Dienstagvormittag vor Ort.
Am Dienstagmittag brach dann erneut ein Feuer aus. Wieder waren rund 35 Feuerwehrleute im Einsatz. Zwei Löschboote waren vor Ort. Außerdem hatte die Feuerwehr Zugang zu einem Hochbehälter des Wasserwerks, sagt der Wehrleiter der VG Saarburg, Bernhard Klein. "Wir haben rund dreieinhalb Stunden den Bereich bewässert", erklärt Klein. Gegen 16 Uhr waren die Löscharbeiten beendet. Noch bis Einbruch der Dunkelheit kontrollierten Wehrleute die Brandstelle.
Überlastung der Freileitung


Grund für den Brand ist der vorausgegangene Kurzschluss in der Stromleitung in Taben. Dieser Kurzschluss war in einem 20 000-Volt-Kabel aufgetreten, das sich im Inneren eines Eisenmastes befand. Das Kabel brannte kurz, der Brand erlosch aber von alleine.
Die Folge des Kurzschlusses war eine Überlastung in der Freileitung auf dem Waldstück. "Dieser Kurzschluss saust die Leitung entlang", sagt der Pressesprecher des Netzbetreibers RWE, Rolf Lorig. An einer etwas schwächeren Stelle entlade sich dieser Kurzschluss dann, wobei Funken schlagen.
Das war auch an besagtem Waldstück der Fall: Die Funken fielen auf den trockenen Waldboden. Dieser fing Feuer. Das bestätigt auch die Polizeiinspektion (PI) Saarburg. Bei dem Brand am Strommast im Ort schließt sie Fremdeinwirkung aus. "Die weiteren Ermittlungen dauern noch an", erklärt PI-Chef Markus Kohl. "Es kann durchaus ein, dass der Kurzschluss im Zuge des normalen Alterungsprozesses des Kabels entstanden ist", sagt Lorig.
Durch den Kurzschluss fiel in großen Teilen von Taben-Rodt und in Teilen von Serrig der Strom aus. Zwölf RWE-Mitarbeiter wurden zum Einsatzort beordert. Insgesamt verbrannte nach Angaben des VG-Wehrleiters bis Dienstagnachmittag eine Fläche von 25 000 bis 30 000 Quadratmetern.
"Das ist auf jeden Fall schon einer der größeren Waldbrände in letzter Zeit", sagt Sihr. Er warnt: Selbst wenn es regnen sollte, wird die Waldbrandgefahr in den nächsten Tagen nicht geringer werden.

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