Brandschutz Feuerwehrfest in Konz: Ein heißer Tag bei den Brandschützern (Fotos)
Konz · Über 1000 Besucher, prominente Ehrengäste, Beförderungen: Die Freiwillige Feuerwehr Konz hat zu ihrem zweitägigen Fest eingeladen, bei dem es nicht nur Informationen, sondern auch einiges zu erleben gab.
Ein brennender Bratentopf, Stichflamme, und die Küche brennt lichterloh. Alarm für die Jugendfeuerwehr Konz, die nun mit Blaulicht und Signal anrückt und erfolgreich mit zwei Rohren die Flammen bekämpft. Dramatisch wird die anschließende Vorführung der „Großen“ von der Freiwilligen Feuerwehr Konz und Deutschem Roten Kreuz (DRK) Konz: Ein LKW ist in ein Stauende gekracht und hat mehrere Autos zusammengeschoben. Blutende Verletzte müssen mit der Rettungsschere aus den Wracks befreit und erstversorgt werden.
Wenn die FF Konz zum traditionellen Fest einlädt, wird es auf der Granastraße eng: Vor der Halle dominiert die Fahrzeug- und Geräteschau, bei der auch DRK und Technisches Hilfswerk mitwirken, dazu der luftige Nervenkitzel auf der Drehleiter für Jung und Alt. Schon am Sonntagvormittag reißt die Warteschlange nicht ab – auf der Kirmes kostet so etwas Geld.
Hinter dem Feuerwehrhaus spielt im wörtlichen Sinne die Musik mit dem Reservisten-Musikzug Trier auf der Bühne. Die Sonne brennt heftig zum Auftakt, Schattenplätze sind auch vor den Essensständen gefragt, doch die Kleinsten toben auf Spielgelegenheiten, Miniradbooten oder üben sich mit dem Feuerwehrschlauch im Zielspritzen. Anders lief es am Vorabend mit dem MV Harmonie Könen und der Band Langer Mütze, da hat es geregnet. „Trotzdem gab es auch am Samstag sehr viel Betrieb vor der Bühne. Wir danken unserem Publikum, das uns die Treue hält“, sagt Feuerwehrsprecher Daniel Petry.
Ja, das Thema „Hitze, Regen und Unwetter“. Auch die Konzer Wehrleute waren mit allen verfügbaren Kräften eingespannt, als es in der Nacht zum 1. Juni über Tawern und Könen hereinbrach (der TV berichtete). Ruhe kehrte kaum ein, das nächste Unwetter folgte wenige Tage später im Konzer Tälchen. Feuerwehrsprecher Christoph König spricht von einer „ungewöhnlich starken Ballung von Unwettereinsätzen“, die aber dank der Zusammenarbeit aller Wehren und Hilfsorganisationen in der Region hätten gemeistert werden können. Und selbst die umfangreiche Vorbereitung dieses Festes habe man dank guter Planung noch stemmen können. Sprecher Petry: „Dabei war unser Arbeitsjahr zwischen den Festen 2017 und 2018 eher normal mit etwas über 100 Einsätzen aller Art.“
Dann greift der noch kommissarische Wehrführer Ralf Maxheim zum Mikrofon und begrüßt Gäste und Ehrengäste. In diesem Jahr werden willkommen geheißen die Bundesjustizministerin Katarina Barley, Bürgermeister Joachim Weber, Peter Gerhards, Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes, CDU-Bundestagsabgeordneter Andreas Steier, VG-Wehrleiter Mario Gasper, Kreisbrandinspekteur Christoph Winkler und zahlreiche Abordnungen der örtlichen Wehren.
In ihren Grußworten packen die Gäste auch heiße Eisen an. Wehrleiter Mario Gaspar geht davon aus, dass sich die Umwettereinsätze durch den Klimawandel häufen werden, während der normale Brandeinsatz „dank der Gebäudeentwicklung rückläufig ist“. Gaspar: „Und Aggressionen oder Beschimpfungen am Einsatzort kannte ich bisher nur aus Berichten, aber seit einigen Tagen habe ich da leider auch eigene Erfahrungen.“
Bundesministerin Barley betont, dass Feuerwehr ohne das freiwillige Ehrenamt nicht möglich wäre, denn „wir können nicht alles durch Hauptamtliche besetzen“. Umso bedauerlicher sei die zunehmende Aggressivität gegen Einsatzkräfte. „Es gibt keinen Respekt mehr vor Autoritäten – das fängt schon in der Schule mit den Lehrern an“, sagt Barley und kündigt verbesserten gesetzlichen Schutz für Einsatzkräfte an.
Zum Schluss des offiziellen Teils spricht Bürgermeister Weber eine Reihe von Beförderungen aus. Der bisherige kommissarische Wehrführer der FF Konz, Ralf Maxheim erhält die offizielle Urkunde zum Beamten auf Zeit. Sein Stellvertreter wird David Gerlinger.