Feuerwehrleute dringend gesucht!

Viele Vereine haben damit zu tun, und auch manche Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Saarburg klagt inzwischen darüber. Gemeint ist das Problem, genügend Nachwuchs zu finden. Nach Auskunft von Wehrleiter Bernhard Klein ist das Rettungssystem aber funktionsfähig.

Saarburg. Angenommen, es brennt und keiner geht hin, um zu löschen - eine schlimme Vorstellung, die aber weit entfernt ist von der Realität. Dennoch: Einige Feuerwehren in der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg sind chronisch unterbesetzt.

So verrichten in Schoden derzeit 18 Feuerwehrmänner ihren Dienst. "Optimal wären mindestens 21 Leute", sagt Wehrführer Klaus-Peter Linster. "Vor allem in der Gruppe der 25- bis 35-Jährigen klafft bei uns eine Lücke." Dabei ist nach Auskunft von Wehrleiter Bernhard Klein in der VG Saarburg ein Trend zu beobachten: "Orte mit einer Jugendfeuerwehr haben meist keine Personalprobleme."

Das wussten offenbar auch die Schodener, als sie vor drei Jahren eine Jugendfeuerwehr gründeten, "aus der wir seither vier Leute übernommen haben", wie Wehrführer Linster berichtet.

Trotz Personalmangel: Wenns brennt, wird gelöscht



Dass in Schoden (und anderswo) trotzdem Personal fehle, habe auch damit zu tun, "dass das Freizeitangebot generell sehr groß ist und weniger Leute für die Wehren abfallen." Denkbar sei zudem, dass die "verhältnismäßig lange" Ausbildung zum Feuerwehrmann abschreckend wirke.

Immerhin: Trotz örtlichen Personalmangels ist es laut Bernhard Klein in der VG Saarburg noch nie vorgekommen, dass bei einem Brand oder bei einem Verkehrsunfall nicht genügend Einsatzkräfte verfügbar waren. Denn um sicherzustellen, dass die benötigte Hilfe jederzeit geleistet werden könne, seien Feuerwehren aus mehreren Orten jeweils einem bestimmten "Ausrückbereich" angegliedert.

Vor diesem Hintergrund spielt auch die Maximalzeit zwischen Alarmierung und Eintreffen am Einsatzort eine Rolle, die bei acht Minuten liegt und die laut Klein in der VG Saarburg gewährleistet ist.

Wie dem Personalproblem erfolgreich begegnet werden kann, bewies der Löschzug Mitte der Freiwilligen Feuerwehr Saarburg im vergangenen Jahr. Rund 200 Männer aus dem Stadtgebiet wurden angeschrieben und zu einer Info-Veranstaltung eingeladen (der TV berichtete).

"Von denen, die seither der Feuerwehr beigetreten sind, haben fünf ihre Ausbildung bereits abgeschlossen und sind nun einsatzbereit", berichtet Wehrführer Ferdi Müller. Im gleichen Zeitraum haben dagegen "nur" drei Feuerwehrleute die derzeit 38-köpfige und damit laut Müller "gut aufgestellte" Truppe verlassen.

Extra Frauen in der Feuerwehr: Seit einigen Jahren gibt es in vielen Feuerwehren auch Frauen - Tendenz steigend. Dabei hat sich manche der 34 Freiwilligen Feuerwehren in der VG Saarburg, nach Auskunft von VG-Wehrleiter Bernhard Klein, anfangs "schwer getan", weibliche Einsatzkräfte einzustellen. "Heute sieht die Situation so aus, dass die Feuerwehren ohne Frauen praktisch nicht mehr zu betreiben sind", betont Klein, der auch stellvertretender Feuerwehrinspekteur des Landkreises Trier-Saarburg ist. (hpü)

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