Feuerwerk, Festumzug und Fackeln an der Saar

Saarburg · Jung und Alt treffen sich am Saarufer zum 52. Saarweinfest. Elisabeth Ley tritt ihr Amt als neue Saar-Obermosel-Weinkönigin an. 120 Taucher begleiten das Höhenfeuerwerk beim Fackelschwimmen.

 Tausende Besucher verfolgen gebannt das Feuerwerk beim 52. Saarweinfest. TV-Foto: Frank Auffenberg

Tausende Besucher verfolgen gebannt das Feuerwerk beim 52. Saarweinfest. TV-Foto: Frank Auffenberg

Saarburg. Ruhig fließt die Saar entlang des Stadens. Die ersten Besucher des 52. Saarweinfestes bummeln mit Weingläsern in der Hand am Ufer entlang. Noch liegt gemütliche Ruhe über der Weinstraße mit ihren 17 Winzerständen. Erst aus weiter Entfernung, dann immer näher kommend, hallt plötzlich Musik über das Festgelände. Angeführt vom Musikverein Irsch zieht die designierte 8. Saar-Obermosel-Weinkönigin Elisabeth Ley begleitet von ihrer baldigen Prinzessin Frederike Welter zur Bühne am Bootsanleger.
Viele Ehrengäste folgen den Hoheiten. Unter sie haben sich auch befreundete Weinköniginnen aus der ganzen Region und sogar aus Luxemburg gemischt. Noch kommt der kleine Umzug gut über den Staden, keine halbe Stunde später gibt es zur Krönung auf dem Festplatz kaum mehr ein Durchkommen. "Wahnsinn, wir können wirklich nur zufrieden sein. Jetzt ist es zur Krönung schon gut besucht, aber es wird sicher noch viel voller", versichert Winzer Armin Appel, Vorsitzender des Vereins SaarRiesling der gemeinsam mit der Stadt Saarburg das Fest ausrichtet. Er soll Recht behalten. Kaum hat die 20 Jahre junge Fellericherin von der Moselweinprinzessin Alexandra Rosch ihre Krone aufgesetzt bekommen, wird es eng entlang der Weinstraße.
Friedlich entspannte Stimmung


Eine doppelte Premiere brachte das Fest bezüglich der Schirmherrschaft mit sich. "Zu unserem 60. Jubiläum mit unserer Partnergemeinde Sarrebourg ging die Schirmherrschaft erstmals nach Frankreich. Bernadette Panizzi von der Stadtverwaltung Sarrebourg hat sie übernommen. Sie ist auch die erste Frau in diesem Amt", erklärt Ortsbürgermeister Jürgen Dixius. "Eine große Ehre, die ich gerne wahrnehme. Ich bin ein großer Freund der Weine aus dieser Region. Ich habe immer eine Flasche Saar-Riesling im Kühlschrank", sagt Panizzi in ihrer Eröffnungsrede und ruft "es lebe das Weinfest - es lebe der Saarwein!"
Fluss als glitzerndes Lichtermeer


Sie spricht damit den Gästen aus dem Herzen. "Ich besuche eine Freundin in Saarburg und dachte erst, dass sie mich veräppelt, als sie sagte, wir gingen zu einem Weinfest. Ehrlich gesagt meinte ich immer, dass sei nur was für ältere Leute. Ich habe mich definitiv geirrt", gesteht die Münsterländerin Michele Grüther (22). Nicht nur der Wein begeistere sie, auch die friedliche entspannte Stimmung sei toll. "Alle feiern zusammen, egal wie alt sie sind, und das Feuerwerk war wirklich beeindruckend. Es passte perfekt zur Musik und war einfach ein toller Einstieg in eine schöne Nacht mit viel Wein. Aber besonders haben mir die Fackelschwimmer gefallen", sagt sie, prostet symbolisch in den Himmel und geht schnell Richtung Bühne. Sie wolle das Konzert der Söhne Mannebachs nicht verpassen.
120 Mitglieder und Freunde des Tauchsport-Clubs Saarburg steigen in Höhe der Leukmündung in die Saar, um den Fluss begleitend zum Feuerwerk in ein glitzerndes Lichtermeer zu verwandeln. "Wir machen das schon seit etwa zehn Jahren. Es macht riesigen Spaß. Mittlerweile ist die Runde der Schwimmer ziemlich international. Wir haben Gäste aus mehreren Bundesländern und aus Frankreich und Luxemburg dabei", sagt die Fackelschwimm-Koordinatorin Sandra van Bavel. Christoph Laclau (45) stieg mit seinen Vereinsfreunden in die Fluten. "Es macht einfach viel Spaß und ist gar nicht so kalt wie man denken würde. Im Neoprenanzug merkt man von der Temperatur nur wenig", sagt er. Bis in die frühen Morgenstunden bleiben viele der Weinstände voll. "Unsere Gäste haben ein gutes Durchhaltevermögen. Es ist wie immer sehr gemütlich", schwärmt Appel.
Mit genug Kondition geht es bereits Sonntagmittag für viele Weinfreunde beim Festumzug durch die Innenstadt weiter. "Beim dem folkloristischen Umzug nehmen nicht nur Winzer, sondern auch Fahnenschwenker aus dem Saarland und viele Saarburger Vereine und Privatleute teil", erklärt Richard Fuhs, Mitarbeiter der Stadt Saarburg. Er zeigte sich Sonntag zur Zwischenbilanz begeistert vom Festverlauf: "Ich habe das Gefühl, dass es Samstagabend noch nie so voll war. Wie immer war alles sehr friedlich und schön", resümiert er. Wie viele Saarburger freue er sich bereits auf den letzten Festtag am Montag: "Da sind wir ein bisschen unter uns, um das Weinfest ausklingen zu lassen." aff

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