Feuriges Spektakel vor historischer Kulisse

Grimburg · Das Mittelalter ist für zwei Tage auf die Grimburg zurückgekehrt. Der Förderverein hat den historischen Ort in buntem Licht erstrahlen lassen. Besonders prachtvolle Gewänder gaben der Szenerie eine authentische Atmosphäre.

Grimburg. Stolz reckt sich der quadratische Turm der Grimburg in den Himmel. Zwei Tage lang hat der Förderverein der historischen Burganlage sein 35-jähriges Bestehen zum Anlass genommen, mittelalterliches Leben wieder aufblühen zu lassen. Mehr als 500 Besucher nutzten die Gelegenheit, in diese Zeit einzutauchen.
Wendel Müller aus dem saarländischen Wadgassen hat aus dem Internet vom Burgfest erfahren und findet: "Für die Händler ist das Wetter immer ein Risiko. Die Leute in ihren Gewändern ergeben ein sehr authentisches Bild."
Julia Adams aus Grimburg ist begeistert: "Das sind tolle Angebote hier." Jan von Coralstein kam von der Mosel mit seiner Mozerat-Destille auf die Burg. Auf diesem geheimnisvollen Apparat stehen viele Fläschchen. Der Händler verblüfft seine Kunden mit der Feststellung: "Ich kann 90 verschiedene Drogen anbieten."Medizin aus Kräutern


Das Wort Droge komme von dröge und bedeute nichts weiter als getrocknet. Medizin, Gewürze und Aromen gewinnt dieser "Drogist" aus Kräutern, Wurzeln, Blütenblättern und Baumrinden.
Bernd und Petra Mehring sind normalerweise Hochwaldkelten. Diesmal zogen sie die edlen Gewänder des Mittelalters an. Bernd findet: "Der Burgverein könnte mehr Erfolg haben, wenn mehr Reklame gemacht wird." Er empfiehlt das Internet, denn den Fans des Mittelalters sei kein Weg zu weit.
"Sag\' zu einem Gewand niemals Kostüm", klärt der Händler edler Kleider, Manfred Pehlke aus Schwollen, auf. Kostüme gebe es nur an Fastnacht. Gewänder aus der Zeit von 100 bis 1500 nach Christus sind bei ihm zu erstehen. "Blau war dem Adel, Rot und Purpur den Kirchenfürsten vorbehalten", erklärt er seinen Kunden.
Markt-Organisator Frank Jakobi und seine Gefährtin Tina Oepen aus Birkenfeld bauten gleich ein ganzes Dorf am Fuß der Burg auf. Hier war das Reich der Kinder, die sich im Bogenschießen, Dosenwerfen und Drachenreiten üben konnten.
Mit Einbruch der Dunkelheit kam Feuer ins Spiel. Buntes Licht von Scheinwerfern verlieh der Burg ein ganz besonderes Erscheinungsbild. Feuer - am Körper, an Seilen geschleudert oder gespuckt: Die Caledonia Flames aus der Pfalz mit ihrem Chef Pete Gebhard, beleuchteten die Burg auf die denkbar heißeste Art.
Der Feuergaukler erklärte seinen Hang zum Mittelalter so: "Damals war alles noch langsamer, menschlicher. Es gab Werte wie Treue und Mut. Man lebte mit und von der Natur."Extra

Der Förderverein Burg Grimburg wurde 1978 gegründet. Erster Vorsitzender wurde damals Edmund Schömer aus Hermeskeil, der dieses Amt 17 Jahre bekleidete. Sein Nachfolger, Dittmar Lauer aus Kell, führte diese Aufgabe 15 Jahre lang weiter. Seit 2011 leitet Bürgermeister Michael Hülpes den Verein, der sich die Erhaltung, Sicherung und Freistellung der Bausubstanz der Burg und die Pflege des Heimatgedankens zur Aufgabe gestellt hat. Dazu gehört auch die Betreuung des Hexenmuseums in Grimburg. Der Verein hat 255 Mitglieder. doth Weitere Informationen im Internet unter www.burg-grimburg.de und www.burg-und-hexenmuseum.de

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