Fiktive Geschichte an sehr realen Orten

Neuhütten · Zu seinem zweiten historischen Roman "Hexenbad am Hammerwehr" haben den Autor Hans-Peter Lorang aus Neuhütten die eigenen Vorfahren inspiriert: Eisenschmelzer und Hammerschmiede.

 Autor Hans-Peter Lorang am Züscher Hammer, einem zentralen Ort seines aktuellen historischen Romans „Hexenbad am Hammerwehr“. TV-Foto: Ursula Schmieder

Autor Hans-Peter Lorang am Züscher Hammer, einem zentralen Ort seines aktuellen historischen Romans „Hexenbad am Hammerwehr“. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Die düstere Zeit der Hexenverfolgungen hat es ihm angetan. Vor allem die Motivation damaliger Denunzianten will der Autor Hans-Peter Lorang (siehe Infobox) ergründen. Dafür taucht er mit seinen Lesern ab in eine reale Region: den Hochwald und die um das 16. Jahrhundert dort geltenden Herrschaftsgebiete.

Denn mittendrin ist auch Lorang geboren und aufgewachsen, in Thiergarten. Sein erster historischer Roman spielte daher im Kloster Wüstenbrühl, das in dem heutigen Malborner Ortsteil stand und von dem Mauerreste zeugen.

Mit seinem zweiten Werk dieser Art führt der 65-Jährige nun in die Nähe seines Wohnortes Neuhütten.

Ein zentraler Schauplatz von "Hexenbad am Hammerwehr" ist der Züscher Hammer, die einstige Erzschmelze. Dort arbeitet eine Hauptfigur seines Romans, der wallonische Hammerschied Gerald Bertrond. Fachleute wie ihn zog es in großer Zahl aus dem heutigen Belgien in die Region.

Doch deren industrielle Entwicklung ist nur ein Aspekt des Romans, der zur Zeit der Reformation spielt und der auch im Hochwald belegten Hexenprozesse. Sie bestimmen Bertronds Leben, genauer das zweier Frauen.
Lorang widmet sich mit "Hexenbad", einem vermeintlichen Gottesurteil, bewusst schwerer Kost. Bestärkt sieht er sich in der vergriffenen zweiten Auflage von "Wüstenbrühl". Mit den verarbeiteten geschichtlichen Hintergründen wolle er auch einen "Beitrag gegen das Vergessen leisten".

Auch seine Krimis führen zu vergessenen Orten und den sich um sie rankenden Legenden. "Entweder lasse ich da jemanden umbringen oder ich schreibe etwas Historisches darüber", gesteht er humorvoll ein. Inspiriert zum mit eigenen Zeichnungen illustrierten Hexenbad haben ihn Vorfahren. In der heutigen Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald hätten sie ein "Leben als Eisenschmelzer und Hammerschmiede gefristet".Extra: ÜBER DEN AUTOR HANS-PETER LORANG


Nach seiner Pensionierung spezialisierte sich der frühere Berufssoldat und Betriebswirt auf Krimis mit regionalem Bezug. Werke wie "Mordsdelikte unter dem Erbes kopf" und Kurzgeschichten wie in "Endlichkeit der Geheimnisse" führen zu geschichtsträchtigen Flecken in der Region. Die Hexentochter von Wüstenbrühl, der erste historische Roman des 65-Jährigen, erschien 2015. Daneben veröffentlichte Lorang "Hochwälder Heimatverse" und humorvolle Betrachtungen wie in "natürlich & menschlich". Mehr Infos: www.lorang.de

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