Firmenerfolg führt zu neuem Standort

Viktor Konrad hat in Wawern ein aufstrebendes Bauunternehmen mit 31 Mitarbeitern aufgebaut. Davon haben die Nachbarn wenig mitbekommen, weil das Schutzgebiet Wawerner Bruch den Bau eines Betriebshofs verhindert hat. Das ist ein Grund für den Umzug nach Trier.

 Der Hauptgeschäftsbereich der Firma Konradbau sind Tiefbauarbeiten. Foto: privat

Der Hauptgeschäftsbereich der Firma Konradbau sind Tiefbauarbeiten. Foto: privat

Wawern/Trier. Unauffällig wirkt das kleine Haus an der B 51 zwischen Ayl und Konz-Könen. Dass hier die Zentrale einer aufstrebenden Baufirma ist, lässt sich nicht erahnen. Der Wawerner Ortsbürgermeister Franz Zebe bringt es auf den Punkt: "Wir haben von denen gar nichts mitbekommen."

Der Ursprung der erfolgreichen Firmengeschichte liegt im Jahr 1993. Wenige Jahre nach dem Niedergang der Sowjetunion wandert Viktor Konrad aus Russland aus. Er kommt nach Freudenburg, wo er heiratet und Arbeit als Hilfsarbeiter in der Baubranche findet.

Zehn Jahre später gründet er die Firma Konradbau. Er kauft sich das Haus bei Wawern. Im Erdgeschoss richtet er Büros ein, das Obergeschoss vermietet er. "Ich wollte einen großen Betrieb aufbauen - wegen des benachbarten Wasserschutzgebiets war das nicht möglich", sagt Konrad. Die Büros bleiben in Wawern, Hallen mietet Konrad in Konz und später in Trier.

Zunächst schlägt Konrad sich mit kleinen Aufträgen durch. Nach einem Jahr stellt er seinen ersten Mitarbeiter ein. Das Unternehmen expandiert immer weiter. Heute hat es 31 fest angestellte Mitarbeiter und einen Fuhrpark mit Baumaschinen.

Statt der kleineren privaten Bauaufträge geht es jetzt um große öffentliche Aufträge - vor allem Tief- und Kabelbau-, aber auch Hochbauprojekte. Ein Auftragsvolumen von fast 600 000 Euro - wie beim Ausbau des Mäusheckerwegs oder der Berufsbildenden Schule in Trier - ist laut Konrad keine Seltenheit.

Neue Heimat ist das Eurener Gewerbegebiet



Vom Kanalbau in Kell am See über die Umgestaltung des Kapellenplatzes in Obermennig bis hin zum Aufbau des DFB-Spielfelds vor dem Kloster in Konz-Karthaus hat Konradbau viele Spuren in der Region hinterlassen.

Besonders gut laufe es seit 2008. Seitdem arbeitet Konrad mit dem zweiten Geschäftsführer Alex Kloos zusammen, der wertvolle kaufmännische Erfahrungen einbringt. "In den vergangenen drei Jahren haben wir den Umsatz immer verdoppelt", sagt Kloos. Grundlage für den Erfolg sei "harte Arbeit von morgens früh bis abends spät", sagt Konrad.

Jetzt freue er sich auf den Umzug nach Trier. Das Grundstück im Eurener Gewerbegebiet neben dem Medienhaus Trierischer Volksfreund gehört der Firma schon. Dort soll für rund 700 000 Euro eine 1000 Quadratmeter große Betriebshalle und insgesamt 250 Quadratmeter Büroräume errichtet werden. Die verschiedenen Teile der Firma seien dann endlich nicht mehr getrennt.

Karl-Heinz Frieden, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz, hat Respekt für den Erfolg des Unternehmens. Den Umzug bedauert er aber: "Es tut mir immer leid, wenn eine Firma abwandert."

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