Fisch ringt weiter um Zuschuss für Kita
Fisch/Mainz · Das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung hat den vorzeitigen Baubeginn einer Kita in Fisch genehmigt. Ob das Land die Kosten aber am Ende übernimmt, bleibt im Bewilligungsbescheid offen. Wie die Gemeinde Fisch mit der neuen Situation umgeht, soll in der nächsten Ratssitzung entschieden werden.
Fisch/Mainz. Dieter Schmitt beschäftigt der Ausbau einer Kindertagesstätte in Fisch seit mehreren Monaten. Der Ortsbürgermeister hatte dazu vor einiger Zeit für die Gemeinde das frühere Ökonomieratsgebäude gekauft. In dem Haus, dem Stall und der Scheune sollen - nach Schmitts Vorstellungen - eine Kita, ein Begegnungsraum sowie ein betreutes Wohnen Platz finden. "Diese Lösung war unsere Antwort auf den demografischen Wandel in der Region", sagt Schmitt. "Wir hätten mit dem Abriss der Nebengebäude längst begonnen, wenn wir für das Projekt früher vom Land grünes Licht bekommen hätten."
Zwischenzeitlich liegt dem Ortsbürgermeister ein Bescheid des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung vor. Darin wird der Gemeinde genehmigt, mit ihrem Vorhaben vor Zustellung eines Bewilligungsbescheids zu beginnen. "Darüber freue ich mich", sagt der CDU-Politiker, der in den vergangenen Wochen wiederholt schimpfte, dass das Land über den Antrag noch nicht entschieden hätte (der TV berichtete). Allerdings habe die Sache einen Haken, kritisiert Schmitt. Christine Kaesberger vom Landesjugendamt schreibt in dem Brief an die Gemeinde: "Zwischenzeitlich wurden Sie sicher darüber informiert, dass sich die für die Förderung maßgeblichen Vorschriften in Überarbeitung befinden. Dies bitte ich bei den Planungen zu berücksichtigen, denn die Folge davon kann sein, dass diese Maßnahme nicht gefördert werden kann."Förderung durch das Land unklar
"Also wissen wir immer noch nicht, ob das Land letztlich die Rechnung bezahlt", sagt Schmitt. Denn ob das von ihm so genannte Drei-Säulen-Modell unter die neuen - derzeit diskutierten - Förderrichtlinien fällt, ist offen. Nach welchen Kriterien künftig Kita-Bauten gefördert werden, ist momentan unklar, sagte kürzlich eine Sprecherin des Sozialministeriums gegenüber dem Trierischen Volksfreund (der TV berichtete). Bislang zahlte das Land 4000 Euro für jeden neuen Kitaplatz, der für Kinder unter drei Jahren eingerichtet wurde.Ort könnte Kosten selbst tragen
Trotzdem will Schmitt das Vorhaben weiter vorantreiben. Er wird auf der nächsten Gemeinderatssitzung vorschlagen, den geplanten Landeszuschuss für den Kita-Ausbau in Höhe von 162 000 Euro notfalls von der Gemeinde übernehmen zu lassen. Denn dass der Bau der Kita nötig ist, davon ist der frühere Landtagsabgeordnete überzeugt. In die Einrichtung sollen ab Ende 2014 die Kinder aus Fisch, Mannebach und dem Saarburger Ortsteil Kahren gehen. Bisher besuchen diese Kinder eine der zwei Kitas in Saarburg. Doch mit der Konversion der Wohnflächen der ehemaligen französischen Garnison entstehen in Saarburg eine Vielzahl neuer Wohnungen und Häuser. Die Verwaltung geht daher davon aus, dass die städtischen Einrichtungen überlastet sind, wenn die Kinder aus den drei Orten auf dem Saargau dorthin gebracht werden.
"Allerdings werde ich den Ratsmitgliedern zugleich vorschlagen, dass wir zunächst nur den Kita-Neubau angehen", sagt Schmitt. Den Bau eines Begegnungsraumes und einer Einrichtung für betreutes Wohnen könne er gegenwärtig dem Gremium nicht empfehlen.
Ursprünglich sollte das Vorhaben bis August 2014 realisiert werden. Doch dieser Zeitplan lässt sich laut Schmitt nicht mehr einhalten, da mit dem Abriss des Ökonomieratsgebäudes so lange nicht begonnen wurde, wie die Genehmigung für einen vorzeitigen Baubeginn durch die zuständigen Behörden nicht vorlag. Der Ortsbürgermeister hofft, die Kita jetzt bis Ende 2014 zu eröffnen.
