Fisch: Rücklagen retten Haushalt

FISCH. Der kleine Gemeinde Fisch gelingt, was viele anderen Kommunen schon lange nicht mehr können: Für 2005 hat sie dank Rücklagen einen ausgeglichenen Haushalt beschlossen.

Der Haushalt der Gemeinde Fisch für 2005 ist zwar klein, aber er ist ausgeglichen: 230 000 Euro sind im Verwaltungshaushalt für laufende Kosten veranschlagt, 237 000 Euro im Vermögenshaushalt für Anschaffungen. Um nicht auf Zuschüsse und Bedarfszuweisungen von Land und Bund angewiesen zu sein, mussten die Fischer allerdings auf ihre Rücklagen zurückgreifen. "Wir haben zirka 20 000 Euro aus unseren Rücklagen aufbringen müssen, um den Haushalt auszugleichen", sagt Dieter Schmitt, Ortsbürgermeister von Fisch. Die Rücklagen der Gemeinde würden auch noch ausreichen, um in weiteren Jahren etwas zum Haushalt beizusteuern. Knapp 80 000 Euro aus den vergangenen Jahren hat die Kommune noch auf der hohen Kante. Allerdings sieht Schmitt für die kommenden Jahre schwarz in Sachen Haushalt, wenn sich die Zuteilung der Landes- und Bundeszuschüsse nicht ändert. "Ich weiß nicht, wie lange wir noch einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren können. Das ganze System muss auf den Kopf gestellt werden. Nach meiner Ansicht sollten die Zuschüsse von Bund und Land direkt verteilt werden und nicht zweckgebunden sein", sagt Schmitt. Nur dann könnten die Gemeinderatsmitglieder selbständiger entscheiden, was in ihrem Ort gebaut oder angeschafft wird. "Sonst werden nicht nur die Finanzen nicht mehr stimmen, sondern auch keine Mitglieder mehr für den Ortsgemeinderat kandidieren", prophezeit der Bürgermeister. Eine Weiterführung des derzeitigen Finanzierungssystems führt nach Meinung von Schmitt zur Ohnmacht der Ratsmitglieder, die nur noch die Armut verwalten, aber kaum noch Gestaltungsmöglichkeiten haben. Im Fischer Haushalt dieses Jahres sind die Errichtung eines Info-Pavillons, die Umgestaltung des Brouder-Bours an der Jakobus-Kirche und die Aufstellung des Bebauungsplanes für das neue Baugebiet "Im Eimert" vorgesehen.Grundstücke kosten rund 50 Euro pro Quadratmeter

Das Baugebiet grenzt unmittelbar an die Ortslage und soll nach den Plänen des Gemeinderats in zwei Bauabschnitten erschlossen werden. 20 Grundstücke umfasst es insgesamt: zwölf Bauplätze im ersten Abschnitt, acht im zweiten. "Die Baugrundstücke können flexibel zugeschnitten werden und zwischen 700 und 950 Quadratmetern groß sein", erläuert Schmitt. Die Preise für die Bauplätze stehen noch nicht fest: "Wir gehen aber davon aus, dass sie nicht über 50 Euro pro Quadratmeter liegen", schätzt der Bürgermeister. Voraussichtlicher Baubeginn "Im Eimert" soll Anfang 2006 sein - wenn die Ortsgemeinde Fisch wieder einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren will. Ob der die Rücklagen weiter auffrisst, ist ungewiss.

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