Flagge eingeholt

Wer hätte das gedacht - die Konzer SPD verzichtet bei der Kommunalwahl auf einen Gegenkandidaten zu Bürgermeister Winfried Manns (CDU). Ausgerechnet die zweitgrößte Stadt in der Region Trier überlassen die Sozialdemokraten kampflos dem ungeliebten politischen Gegner.

Obwohl sie sich insgeheim die Finger danach lecken, in der 18 000 Einwohner zählenden Stadt die jahrzehntelange CDU-Herrschaft zu brechen - wie hoch die Wahrscheinlichkeit auch immer sein mag. Es wundert schon, dass die Sozialdemokraten nicht zumindest Flagge zeigen. Allerdings muss man fairerweise anmerken, dass sich die Position der SPD zur Frage eines hauptamtlichen Stadtbürgermeisters nicht geändert hat. Damals wie heute hält sie das Ehrenamt für untauglich, um eine Stadt der Größe von Konz zu führen. Was auch zutrifft. Man kann es drehen und wenden, wie man will, die Aufgaben sind zu vielfältig und zu komplex, um sie ohne adäquaten Verwaltungsapparat quasi nach Feierabend zu erledigen. Und dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob ein Stadtbürgermeister mehr oder weniger Zeit hat. Hinzu kommen schädliche Reibungsverluste, wenn zwei Mandatsträger aus unterschiedlichen Parteien für die gleiche Kommune zuständig sind, wie das Beispiel Saarburg zeigt. Erst recht, wenn zwischen ihnen die Chemie nicht stimmt. Ob diese Gesichtspunkte quasi automatisch zu einem hauptamtlichen Stadtbürgermeister für Konz führen müssen, ist eine andere Frage. Schließlich sind in Zeiten leerer Kassen schlanke Verwaltungen angesagt. a.jacob@volksfreund.de

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