Konz. Auf dem Flyer für die Konzer Kultur im ersten Halbjahr 2014 hüllt sie sich noch in diffuses Schwarzweiß. Dabei ist die Waldbühne auf dem Roscheiderhof für Konz die kulturelle Neuigkeit. Sie steht halb versteckt unter den mächtigen Bäumen neben dem Museums-Hauptgebäude und wird etwa 150 bis 200 Besucher fassen.
"Genau wissen wir es noch nicht", sagt Roscheiderhof-Geschäftsführer Hermann Kramp, erklärt aber, dass sich die Zahl der Plätze durch Zusatzbänke fast beliebig vergrößern lässt. Am 28. Juni eröffnet sie stilgerecht mit der Folkrock-Band Jack in the Green und wird tags darauf zum Schauplatz eines bunten Kulturprogramms - unter anderem mit der Kleinen Bühne Wiltingen der Tanzgruppe rainbow, der Rhythm and Swing Bigband aus Trier und der Konzer Unplugged Gang.
Marita Souville ist über die Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum sehr glücklich. Ausgezeichnet sei die, sagt die Kulturmanagerin der Stadt Konz fast euphorisch. Mindestens sechsmal wird der Roscheiderhof bis Anfang August zum kulturellen Forum: mit der Ausstellung "Sack und Pack" (ab 13. April), dem Internationalen Museumstag (18. Mai), dem Rosenblütenfest (15. Juni), mit der Eröffnung der Waldbühne (28./29. Juni) und dem Kindertag (4. August).
Da gehen Museum und Stadt eine aussichtsreiche Allianz ein. Finanziell besteht die schon lange, weil Stadt und Verbandsgemeinde für jeden Einwohner einen Obulus zahlen. Der beläuft sich auf 26 Cent/Einwohner (Stadt) und 51 Cent/Einwohner (Verbandsgemeinde) und spülte im vergangenen Jahr gut 18 000 Euro in die Museumskassen.
Das Freilichtmuseum ist die erste Säule im städtischen Kulturangebot. Eine zweite sind die Konzerte - angefangen vom Neujahrskonzert mit dem Odeon-Salonorchester (12. Januar, Festhalle) über den Orgelzyklus in St. Nikolaus (16. März, 15. Juni), Klavier- und Kammermusik (29. März, 9. Februar, Festsaal Kar thaus) bis hin zum Streifzug durch Oper, Operette und Musical unter dem augenzwinkernden Titel "Lieb mich oder hab mich gern .." (11.5.).
Abenteuergeschichte für Kinder

Auch die Landesstiftung Villa Musica ist wieder dabei, diesmal mit einer Abenteuergeschichte für Kinder ab vier "Ein Cello erzählt aus seinem Leben" (2. Februar, Festsaal Karthaus). Und die Veranstaltung Bach zum Anfassen mit dem Konzer Vocalkreis soll den fernen Thomaskantor mit ungewöhnlichen Mitteln ganz nahe rücken ans Publikum (St. Nikolaus, 13. Juli).
Bleibt zu erwähnen, was diese Säulen ergänzt und dabei keineswegs nebensächlich ist. Die Trie rer Malerin Martina Diederich zeigt im Kloster Karthaus neue Arbeiten (ab 14. März). Und Bestseller-Autor Arno Strobel stellt seinen neuen Jugendthriller vor (20. März). "Abgründig" heißt das Buch, und es geht darin um einen Gruppenkonflikt in den Alpen mit tödlichem Ausgang.
Das städtische Kulturprogramm ist so vielfältig wie eh und je. Eins stellt Marita Souville dabei klar: der Kulturfahrplan verzeichnet nur einen Ausschnitt aus der Konzer Kultur. Die bietet ungleich mehr - Musikvereine, Chöre, Lesungen, Ausstellungen und bis hin zum Karneval, kurz: alles, was Konz lebenswert macht.