Forstamt startet mit zehn Revieren

Hinzert-Pölert/Dhronecken · Das Konzept für die Neuorganisation der Reviere im mit Dhronecken fusionierten Forstamt Hochwald steht. Als erste betroffene Kommune hat sich Hinzert-Pölert damit befasst und mit einem einstimmigen Ja möglicherweise Weichen gestellt.

 Ortsbürgermeister Mario Leiber (rechts) und seine Beigeordneten Ludwin Loch und Marion Kropidlowski studieren die von Forstamtsleiter Bernhard Buss (von links) mitgebrachte Karte mit den geplanten neuen Revierzuschnitten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ortsbürgermeister Mario Leiber (rechts) und seine Beigeordneten Ludwin Loch und Marion Kropidlowski studieren die von Forstamtsleiter Bernhard Buss (von links) mitgebrachte Karte mit den geplanten neuen Revierzuschnitten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hinzert-Pölert/Dhronecken. Das Votum war einstimmig, womit die erste von drei Gemeinden klar Ja gesagt hat zum geplanten Aus des Forstreviers Königsfeld-Thiergarten. Der Rat unterstützt vorbehaltlos das Konzept zur Neuordnung der Reviergrenzen des Forstamts Hochwald.
"Es hieß immer, das alte Revier geht nie auseinander", erinnerte Bernhard Buss, Leiter des erweiterten und von Hermeskeil nach Dhronecken umgezogenen Forstamts Hochwald. Seit jeher sei für Geisfeld, Hinzert-Pölert und Rascheid ein gemeinsamer Revierleiter zuständig gewesen. Doch der Vorschlag im Zuge der Nationalparkgründung (siehe Extra) sehe nun eine Teilung vor. Die Flächen von Geisfeld werden dem Revier Malborn angegliedert, die von Hinzert-Pölert und Rascheid bis an den Brüchelsbach dem Revier Beuren, zu dem auch Bescheid gehört.
Hinzert-Pölerts Ortsbürgermeister Mario Leiber wollte wissen, wie denn Geisfeld, das ja "abwandern" müsse, dazu stehe. Buss verwies dazu auf eine Sitzung in Malborn am Abend zuvor. Dort habe Theo Palm, Ortschef von Geisfeld, praktisch für die Teilung geworben, indem er an Jahrhunderte zurückreichende enge Bande mit Malborn erinnert habe. Auf Nachfrage bei Palm stellt sich das jedoch anders dar. Palm bestätigt zwar, er habe deutlich gemacht, dass Geisfeld Malborn offen gegenüber stehe. Doch ebenso habe er gesagt, Geisfeld hätte kein Problem damit, Malborn dem Revier Königsfeld zuzuordnen. "Wir wehren uns nicht, wenn Malborn zu uns kommt", hebt er die entscheidende Einschränkung etwas anders formuliert hervor. Eine Hürde könnte sich seiner Einschätzung nach auftun, wenn Malborn wie Neunkirchen zu einer kommunalen statt einer staatlichen Beförsterung tendieren sollte. "Das macht Geisfeld auf keinen Fall mit", ist er wegen früherer Erfahrungen im Ort überzeugt. Allerdings sei all das seine Sicht der Dinge - ebenso wie seine Aussagen in Malborn. Über die Reformvorschläge entscheiden werde letztlich der Ortsgemeinderat Geisfeld. Insgesamt sind laut Buss vier Teilungen bisheriger Reviere vorgesehen. Die Besitz- und Vermögensverhältnisse der etwa 60 beteiligten kommunalen und staatlichen Waldeigentümer blieben jedoch unverändert. Einzelne Kommunen, wie wohl auch Hinzert-Pölert, müssten sich auf neue Revierförster einstellen. Doch mit höheren Kosten muss die Gemeinde nicht rechnen.
Sollten einzelne Kommunen nicht einverstanden sein mit dem Entwurf, wird er laut Buss in den entsprechenden Bereichen überdacht. Sofern bis Mitte des Jahres alle Eigentümer beraten und beschlossen haben, könnten die neuen Reviergrenzen zum 1. Januar 2016 in Kraft treten.
Extra

Wie berichtet, werden mit Bildung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald Grenzen von Forstrevieren und Forstämtern neu gezogen. Vom auf 20 000 Hektar erweiterten Amt Hochwald, Sitz Dhronecken, werden von bisher 17 Revieren folgende abgekoppelt zum Forstamt Idarwald in Rhaunen: Hinzerath, Hochscheid und Morbach, sowie Horath. In den Nationalpark gehen zudem Staatswaldflächen der Reviere Erbeskopf, Malborn, Züsch und Königsfeld-Thiergarten ein. Die verbleibenden Flächen werden auf etwa 1800 Hektar große Reviere zugeschnitten. Zugrunde liegt nicht die reale Fläche, sondern die um schwer oder gar nicht zu bewirtschaftende Lagen reduzierte Holzbodenfläche. Acht Reviere bleiben zumindest vom Namen unverändert: Beuren, Büdlicherbrück, Hermeskeil, Malborn, Reinsfeld-Grimburg, Sternfeld, Thalfang und Neunkirchen, kommunales Mini-Revier mit 160 Hektar. Angedacht sind die Reviere Schöndorf-Osburg und Waldrach-Farschweiler (bisher: Osburg-Farschweiler, Schöndorf, Waldrach). Geschichte wären die Reviere Königsfeld-Thiergarten und Züsch als Nationalparkgebiet. urs

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