Kommunalpolitik „Es ist unglücklich, Sachen des vorherigen Rats ausbaden zu müssen“

Freudenburg · Das sagen die Fraktionen des Freudenburger Ortsgemeinderats zu der Treppe.

Laut Hans-Peter Jäger (SPD, sechs Sitze) ist der Wunsch, eine Treppe im Turm zu errichten, während der Dorfmoderation geäußert worden. Hätte er von Anfang an gewusst, wie sich der Preis entwickeln würde, hätte er das Projekt wohl überdacht, sagt Jäger. Nun will Jäger erstmal abwarten, wie die Kreisverwaltung über den Bauantrag entscheidet. Die beschränkte Aussicht, die sich vom Turm bietet, war für ihn nie ein Problem. Jäger: „Für mich war klar, das ist ein Wachturm. Da sieht man nicht weit in die Landschaft, sondern vor allem das Stadttor und den Vorplatz.“

Volker Schu (Unabhängige Wähler­gruppe Freudenburg, sechs Sitze) meint hingegen: „Die Aussicht steht meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zu den Investitionen.“ Seine Fraktion hatte am Anfang der laufenden Legislaturperiode den Antrag gestellt, das Projekt wegen der Kostensteigerung zu stoppen. Schu: „Im vorherigen Rat waren solche Anträge chancenlos wegen der Mehrheitsverhältnisse.“ Die Mehrheit hatte dort die SPD, der auch der damalige Ortsbürgermeister angehörte. Doch der UWT-Antrag zum Projektstopp wurde abgelehnt. Den übrigen Fraktionen waren die bis dahin angelaufenen Kosten zu hoch. Schu sagt nun: „Es wäre das beste für die Gemeinde, die Treppe würde ausgebaut und der Planer würde, wie zugesagt, die Kosten übernehmen.“

Jörg Thielmann (Freie Liste, vier Sitze) kritisiert ebenfalls, dass oben vom Turm nicht viel zu sehen sei und die Aussicht nicht zuvor mit Hilfe eines Baukrans geprüft worden sei. Die Treppe abzubauen, ist für ihn laut eigener Aussage die letzte Lösung, wenn nichts anderes geht. Der Kommunalpolitiker, der erstmals  für diese Legislaturperiode in den Rat gewählt wurde, sagt: „Für den neuen Rat ist es unglücklich, alte Sachen des vorherigen Rats ausbaden zu müssen.“

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