Französisch-Lektionen beim Drei-Gänge-Menü

SAARBURG. On parle français - man spricht Französisch in der Deutsch-Französischen Gesellschaft Saarburg (DFG). Seit fast 22 Jahren existiert der Verein und möchte die Verständigung der beiden Nationen fördern.

Mit Jörg Volk hat die Deutsch-Französische Gesellschaft einen wahren "Überzeugungstäter" als Präsidenten. Seit 1992 steht der Inhaber der Buchhandlung Volk dem Verein vor. Stets für zwei Jahre gewählt, reiht sich eine Amtsperiode an die nächste, genießt Volk ein Jahr nach dem anderen bei der DFG. "Für mich ist Frankreich zur zweiten Heimat geworden, ich bin so oft wie möglich da." In Offenburg mit Franzosen aufgewachsen, hatte der Unternehmer stets einen Draht zu seinen Nachbarn. "Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Verständigung zwischen diesen beiden Völkern zu fördern", sagt er. Darum ging es offensichtlich auch anderen Saarburgern vor der "Ära Volk". Unmittelbar nach dem Krieg habe sich der damalige Bürgermeister Herbert Lorenz um Kontakte mit der Garnison bemüht. Selbst mit einer Französin verheiratet, sei er sehr auf die Verständigung mit der anderen Nationalität aus gewesen, berichtet Jörg Volk. 130 Mitglieder in diesem Jahr

Auf Initiative des Lorenz-Nachfolgers Hans Houy sei der Deutsch-Französische Club entstanden. "Dort trafen sich hauptsächlich Offiziersdamen", weiß Volk. Im September 1982 ist dann die Deutsch-Französische Gesellschaft gegründet worden. Winfried Sänger hieß der erste Präsident. Zwischen 50 und 60 Deutsche und Franzosen seien damals Mitglied gewesen, schätzt Volk. Inzwischen tauchen 110 deutsche und 20 französische Namen auf der Mitglieder-Liste auf. "Leider sind es nicht mehr Franzosen", sagt Volk. "Das ist zum Teil auch dadurch bedingt, dass die Offiziere in der Regel nach relativ kurzer Zeit Saarburg wieder verlassen." Volks Vizepräsident ist Bruno le Ray, Colonel des hiesigen Jägerbataillons. Fünf Deutsche und drei Franzosen bilden den Vorstand. Der sorgt dafür, dass sich die Mitglieder durchschnittlich einmal im Monat zu unterschiedlichen Unternehmungen treffen. Der Cercle Mixte in der Garnison an der Schadallerstraße ist Treffpunkt der DFG. Dort gehen viele Veranstaltungen über die Bühne. Etwa der Chanson-Abend mit Florence Absolu im Dezember vergangenen Jahres oder auch eine Autorenlesung vor einiger Zeit. Feste Termine sind der Dreikönigs-Empfang, das Aschermittwochs-Herings-Essen, der Volksmarsch der Garnison, das Sommerfest am 21. Juni und das Primeur-Fest am dritten Donnerstag im November. Feiern und essen steht ganz oben auf der Prioritäten-Liste der DFG. Der Präsident: "Es ist einfach so: Beim Essen lernt man sich am besten kennen, hat Zeit zum Austausch." Allerdings achte der Verein auch darauf, die angefutterten Kalorien wieder los zu werden: "Am 1. Mai gehen wir jedes Jahr wandern und zwischendurch auch mal kegeln." Auch wenn wegen der ungleichen Mitgliederzahl derzeit häufig mehr Deutsch als Französisch gesprochen werde, biete die DFG ideale Gelegenheiten, die Sprache anzuwenden. "Deshalb ist unser Verein auch für alle Alters- und Berufsgruppen attraktiv." Gerne sähe Jörg Volk mehr jüngere Mitglieder im Verein. "Unser Altersdurchschnitt ist mittlerweile relativ hoch." Über die Französischlehrer in Saarburg möchte er versuchen, Schüler für die DFG zu begeistern. Die profitieren zum Teil schon jetzt von dem Verein. Volk: "Die DFG verleiht regelmäßig Buchpreise an Abiturienten, die eine Eins im Leistungskurs Französisch haben. Zudem schenken wir ihnen eine einjährige Mitgliedschaft." In naher Zukunft will Volk einmal ein großes Boules-Turnier auf die Beine stellen. Außerdem schweben ihm ein Besuch im Europa-Parlament in Luxemburg sowie eine Tour in eine größere Stadt Frankreichs vor. Die nächste Mitglieder-Versammlung ist am 19. März, 18.30 Uhr, im Mercle Mixte an der Schadallerstraße. Interessenten sind dazu herzlich willkommen! Lesen Sie morgen in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" einen Bericht über das TV -Ortsgespräch.

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