Frei wie ein Vogel: Tag der offenen Tür des Aero-Clubs Trier

Konz-Könen · Zahlreiche Gäste stehen bereits am Flugplatz in Könen neben den Segelflugzeugen und warten gespannt auf ihren Flug. Beim Tag der offenen Tür des Aero-Clubs Trier durfte jeder fliegen.

 Hoch am Himmel: Pilot Heinrich Köhn im Motorflugzeug. TV-Foto: Elisabeth Dahmen

Hoch am Himmel: Pilot Heinrich Köhn im Motorflugzeug. TV-Foto: Elisabeth Dahmen

Konz-Könen. Wie in einem Rennwagen werden wir in den Sitz gedrückt. Der Bauch kribbelt, als das Segelflugzeug die Startbahn verlässt. Der Unterschied zu einem Urlaubsflieger ist, dass es still ist. Fast beängstigend still. Man hört nichts außer dem Wind. Keine Motoren, keine Signaltöne. Einfach nur Stille.
Simon Feltgen (14) ist mit seinem Vater extra aus Aachen angereist, um einmal zu testen, wie es sich in einem Segelflugzeug anfühlt. "Ein bisschen Angst habe ich schon, aber ich bin ja nicht alleine da drin, und eigentlich passiert ja nichts", sagt er kurz vor dem Abflug.
Auf seinem Rücken ist ein Fallschirm befestigt, falls doch mal etwas passieren sollte. Doch die Flugpiloten sind geübt. Robin Diesterweg (18) hat bei den Süd-West-Deutschen Meisterschaften dieses Jahr den 10. Platz belegt - und das, obwohl er mit den Senioren geflogen ist anstatt mit Konkurrenten seines Alters.
Er ist fasziniert von dem Sport: "Am Wochenende kann es sein, dass ich bis zu zehn Stunden in der Luft verbringe", erklärt er. "Das Gefühl ist einfach unbeschreiblich." Am Tag der offenen Tür fliegt er mit jedem Gast etwa fünf Minuten, um dieses Gefühl weiterzugeben.
Auch Sebastian Backes (17) ist Segelflieger. "Man ist an einem solchen Tag aufgeregter als sonst", erklärt er. "Du trägst mehr Verantwortung, weil hinter dir noch eine Person sitzt, die du meistens gar nicht kennst. Da weiß man nie, wie der Mitflieger die Beschleunigung und die Kurven aushält." Tüten liegen daher in jedem Flugzeug für die Gäste bereit.
Aber die sind durchweg begeistert: "Es ist ein einzigartiges Gefühl. Wie ein Vogel durch die Lüfte, einfach frei", erzählt Leen Booten, die beim Tag der offenen Tür zum ersten Mal in einem Segelflugzeug saß.
Neben den Segel- gab es in Könen auch Motorflugzeuge zu bestaunen. Beim Mitfliegen wird klar: Es ist etwas anderes. Laute Motoren, Kopfhörer für die Verständigung. Auch etwas Besonderes, mit der Propellermaschine über Trier und Umgebung zu fliegen - aber das Segelfliegen war eben einfach unbeschreiblich, und man kann jedem nur empfehlen, einmal in einem solchen Segler zu sitzen und auf die Welt hinunterzuschauen, die ziemlich klein geworden ist ... eda

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